City Challenge Baku: Mit GTs durch die Stadt macht Spaß
GT-Sport aus Aserbaidschan – es gibt nichts, was es nicht gibt! Die Wirtschaft der ehemaligen Sowjetrepublik am kaspischen Meer wächst dank einer expansiven Öl- und Erdgasindustrie rasant, eine wohlhabende Oberschicht strebt nach westlichen Lebensstandards. An diesem Punkt setzt das Konzept der Veranstalter der City Challenge an: Bringe den Motorsport zu den Menschen in die Städte – für Freunde von Stadtkursen eine sinnige Initiative!
19 Autos, darunter neben GT3-Rennern auch einige Cup-Porsche, waren beim sonntäglichen Hauptrennen am Start, nachdem in den Trainingssessions und den Sprintrennen am Samstag bereits einige der Starter Kontakt mit den Betonbarrieren entlang des Stadtkurses gemacht hatten. Der von Pole gestartete Fred Makowiecki führte vom Start weg das Feld an, gefolgt vom schnellen Vita4One-Doppel Frank Kechele (#33) und Yelmer Buurman (#35), die sich in der ersten Rennhälfte nichts schenkten.
Nach den Boxenstopps (das Rennen wurde im bewährten Ein-Stunden-Format inkl. 75 Sekunden-Boxenstoppregel wie im ADAC GT Masters ausgetragen) war #33, die nun von Matthias Lauda pilotiert wurde, zurückgefallen; Nikolaus Mayr-Melnhof lag in #35 rund 5 Sekunden hinter dem führenden Stef Dusseldorp. Aber Matthias Lauda und auch Alvaro Parente im zweiten Hexis-McLaren konnten innerhalb weniger Runden aufholen und Mayr-Melnhof auch überholen.
Doch das Rennen war noch nicht zu Ende: Wenig später rollte Parente mit Getriebedefekt aus. Knapp zehn Minuten vor dem Ende fing dann des Safety Car das Feld ein, nachdem der bis dahin schnellste Cup-Porsche von Christian Engelhardt / Michael Christensen mit technischem Defekt auf der Strecke gestrandet war. In den letzten Runden unter grün behielt Altstar Bernd Schneider im Getümmel einen kühlen Kopf und hätte um ein Haar den Sprung aufs Podium geschafft – auf der Zielgerade fehlten ihm nur wenige Meter auf Mayr-Melnhof!
Die in 21 Tagen aufgebaute Rennstrecke bot zweifellos einen würdigen Rahmen für ein gutes GT-Rennen – Wiederholung sicherlich nicht ausgeschlossen! Das Starterfeld war, trotz einiger Glanzlichter, sicherlich noch ausbaufähig – aber das würde sich ganz von selbst regeln, wenn die City Challenge in bestehende (nationale?) GT-Meisterschaften eingebettet werden würde. In diesem Sinne: Wir sind gespannt wie es mit der City Challenge weiter geht. (Der Langstrecke.Org-Favorit für das deutsche City Challenge-Projekt? Zweifellos Stuttgart-Solitude!)
Ergebnis City Challenge Baku (Hauptrennen):
1. #17 Fred Makowiecki / Stef Dusseldorp – Hexis-McLaren
2. #33 Matthias Lauda / Frank Kechele – Vita4One-BMW
3. #35 Yelmer Buurman / Nikolaus Mayr-Melnhof – Vita4One-BMW
4. #6 Bernd Schneider / Sergey Afanasiev – Heico-Mercedes
5. #9 Karin Al Azhari / Sean Edwards – Mühlner-Porsche
6. #7 Mike Parisy / Maximilian Buhk – Heico-Mercedes
7. #34 Jacques Villeneuve / Jos Verstappen – Vita4One-BMW
8. #58 Louis Machiels / Greg Franchi – V4O Italy-Ferrari