Rallye Solitude / Solitude Revival: Der Traum vom Stuttgarter Sportwagenrennen

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Klassiker überall: Fernsehkoch Horst Lichter in seinem Bentley Le Mans vom dem Boxenturm der Solitude-Rennstrecke. © PSTU

Das alte Start-und-Ziel-Gebäude, die Glemseck-Linkskurve, vorbei am gleichnamigen Hotel, weiter durch die lange Links hoch in den Wald zur Hedersbach-Kurve – wahnsinnig! Vor den Toren Stuttgarts schlummert ein motorsportliches Juwel:  Die 11,5 km lange Solitude-Rennstrecke!

Nachdem Mitte der 60er-Jahre die letzten nationalen und internationalen Meisterschaftsrennen ausgetragen wurden und die Rennstrecke in einen tiefen Dornröschenschlaf fiel, ist seit 2006 die ‚Faszination Motorsport‘ zurück an der Solitude – wie an diesem Wochenende im Rahmen der Rallye Solitude Historic. Ziemlich genau in einem Jahr, vom 19. bis 21. Juli 2013, wird die dritte Auflage von Solitude Revival wieder Rennwagenklassiker aus ganz Europa anlocken, dann wird die Solitude für drei Tage wieder eine echte Rennstrecke sein und für den normalen Straßenverkehr gesperrt werden.

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Rote Sau: Eine Replika des legendären Mercedes-Tourenwagen vor dem ‚Glemseck‘. © PSTU

Nach der Hedersbach-Kurve geht es steil bergauf in Richtung Frauenkreuz. Die ursprüngliche Kehre dort ist Renaturalisierungsmaßnahmen zum Opfer gefallen, heute wird deshalb die Dreispitzpassage gefahren. Vorbei am Ausflugslokal ‚Katzenbacher Hof‘ und Stuttgart-Büsnau – im Renntempo wären hier Geschwindigkeiten jenseits der 250 möglich – erreichen die Fahrer die beiden engen Schatten-Kurven. Durch die schnelle Mahdentalpassage mit scheinbar unendlich vielen Richtungswechseln geht es zurück zu Start-und-Ziel.

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Der Berg ruft: Ein 76er-911er in legendärer Kremer-Bemalung ausgangs der Hedersbach-Kurve. © PSTU

Der Sportwagen-Fan stellt sich, wenn er im angepassten Tempo (Radarfallengefahr!) über die alte Rennstrecke zuckelt, nur eine Frage: Warum machen wir nicht wieder ernst mit einem echten Rennwochenende entlang der Solitude? Seit Anfang der 50er-Jahre waren Sportwagenrennen fester Bestandteil der Motorsportaktivitäten rund um die Solitude-Rennstrecke. Hans Herrmann, Wolfgang Graf Berghe von Trips, Edgar Barth, Richard von Frankenberg, Eugen Böhringer, Paul Ernst Strähle, Joakim Bonnier, Rolf Stommelen, Gerhard Mitter – die GT-Starterlisten vergangener Tage sind gespickt von echten Legenden (umfassende Information zu Solitude-Rennen vergangener Tage gibt es hier). Die Auferstehung dieses Kults mit einem  Feld der allseits beliebten aktuellen GT3-Rennwagen – ein wahnsinniger Gedanke, aber leider nur eine Träumerei. Aber manchmal werden Träume ja doch wahr!

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Schloss-Besuch: Im Rahmen der Rallye Solitude Historic passieren die rund 60 Fahrzeuge auch das Schloss Solitude. Die Rennstrecke verläuft südlich davon unterhalb der Schillerhöhe. © PSTU

2 Kommentare

  • Schon allein die konzentriert-begeisterte Mimik der Fahrer und Beifahrer bei dieser Veranstaltung waren es wert dort gewesen zu sein! Hat spaß gemacht! Schöne Bilder!

  • Schöne Fahrzeuge in altehrwürdiger Kulisse!