24 Stunden Spa: 3 unerwartete Erkenntnisse

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Vierter Gesamtsieg für Audi bein den 24 Stunden von Spa, Markus Winkelhock konnte ich damit zum zweiten Mal nach 2014 in die Siegerliste eintragen. © Blancpain GT

Immer mal wieder etwas neues im internationalen GT-Sport – aber trotzdem siegt bei den 24 Stunden von Spa 2017 wie am Nürburgring ein Audi. Vor allem gegen Ende des Rennens eine starke Leistung von Christopher Haase / Markus Winkelhock / Jules Gounon – aber schauen wir doch auch auf die unerwarteten, neuen Dinge, die die 24 Stunden von Spa hervorgebracht haben.

>>> Das französische Saintéloc-Team gehört seit Jahren, im Schatten von Phoenix und WRT, zum GT-Etat von Audi, die großen internationalen Erfolge waren bislang ausgeblieben. Jetzt gleich der Sieg beim größten GT-Rennen des Jahres!

Nicht minder beachtenswert ist der zweite Platz des Bentley Teams M-Sport und den Fahrern Maxime Soulet / Vincent Abril / Andy Soucek. Auf Rang drei kam der Akka ASP-Mercedes von Edoardo Mortara / Michael Meadows / Raffaele Marciello ins Ziel.

>>> Seit 2009 hat bei den 24 Stunden von Spa immer ein deutscher GT-Bolide gewonnen. Das ist einerseits schön und spiegelt die Bemühungen von Audi, BMW, Mercedes und Porsche wieder, andererseits aber auch ein wenig langweilig. 

2017 standen mit dem Kaspersky-Ferrari von Giancarlo Fisichella / Marco Cioci / James Calado und dem Grasser-Lamborghini mit Mirko Bortolotti / Christian Engelhart / Andrea Caldarelli zwei Renner aus Bella Italia in der ersten Startreihe. Und auch im Rennen kämpften die herrlichen Boliden mit tollem Sportwagensound vorne mit – bis sich Marco Gioci bei einem Scharmützel in La Source mit dem letztlich drittplatzierten Mercedes die Lenkung beschädigte und wenig später in Eau Rouge nur noch geradeaus fahren konnte…
Christian Engelhardt versenkte seinen Lamborghini Huracan mit Bremsproblemen im Reifenstapel von Les Combes.

>>> Das aus dem ADAC GT Masters bekannte KÜS Team75 Bernhard-Team rund um Porsche-Werksfahrer Timo Bernhard und dessen Vater feierte in Spa sein 24 Stunden-Debüt. Zugegeben: Es gab schon schlechtere Fahrerbesatzungen bei einer Premiere als das Werksfaher-Trio Kevin Estre / Michael Christensen / Laurens Vanthoor. Trotz einer 3 Minuten-Zeitstrafe mit 1:07 min Rückstand auf den Sieger auf Rang 4 ins Ziel zu kommen, kann sich aber mehr als sehen lassen.

(Damit könnte Timo Bernhard ja eigentlich als Le Mans-Sieger und (wahrscheinlich) Sportwagenweltmeister am Ende der Saison seine aktive Karriere beenden und sich auf seine Rolle als Teamchef konzentrieren…)

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Heißes Eisen: Der Kaspersky-Ferrari sah lange Zeit wie ein starker Siegkandidat aus. © Blancpain GT