ADAC GT Masters Hockenheim: Finale mit heftigem Knall

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Meisterhaft: De Philippi / Mies sicherten sich mit 9 Punkten Vorsprung auf Porsche-Pilot David Jahn die ADAC GT Masters-Fahrermeisterschaft 2016. © PSTU

Das ansonsten so gelungene Finalwochenende des ADAC GT Masters hätte fast mit einer Katastrophe geendet, als Meisterschaftsaspirant Jules Gounon im schnellen Rechtsknick vor der Mercedes-Tribüne bei einem Überholversuch die Kontrolle über seine Corvette verlor. Er krachte heftig in die Streckenbegrenzung und brach sich dabei ein Bein – eine wahrlich glimpfliche Bilanz, wenn man die Härte des Einschlags bedenkt!

Über Twitter gab der 21 Jahre junge Jules Gounon bereits am späten Nachmittag Entwarnung: „I’m really lucky I saw the impact before it happened. I dont’t remember much, but one thing is for sure: The crash box in my Corvette saved my life. Thank you everyone for your messages. I am still in observation for a few days but will make a speedy recovery!“

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911er obenauf: Das Samstagsrennen entschieden Jahn / Estre (TEAM75 Bernhard-Porsche) für sich und hielten damit die Meisterschaftschancen von David Jahn aufrecht. Am Sonntag siegten Robert Renauer / Martin Ragginger (Herberth-Porsche). © PSTU

Im Samstagsrennen hatten Mies / de Philippi den Grundstein für ihren Titelgewinn gelegt: Sie fuhren unter schwierigen, nassen Bedingungen auf Rang 2 hinter Jahn / Estre ins Ziel. Jules Gounon, der mit der Roller Valvoline-Corvette von Platz 12 gestartet war, kam in der ersten Rennhälfte bis auf Rang 4 nach vorne. Letztlich wurden Gounon / Keilwitz sechste im Samstagsrennen von Hockenheim – gleichbedeutend mit 12 Punkten Rückstand im Zwischenklassement.

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Junge Mercedes-Speerspitze: Nikolaj Rogivue / Nicolai Sylvest holten mit Rang 3 im Sonntagsrennen das beste Resultat für Zakspeed-Mercedes in Hockenheim. Ihre Teamkollegen Asch / Ludwig bleiben mit den Plätzen 7 und 12 in Hockenheim blass. © PSTU

Aber das Sonntagsrennen war alles andere als ein Selbstläufer für die Führenden: Christopher Mies hielt sich in der ersten Rennhälfte auf Rang 7, bis er ins Kiesbett in der Sachskurve rutschte und sich zwischenzeitlich aus den Punkterängen verabschiedete. Bis zu seinem brutalen Unfall im Kampf um Platz 3 gegen Lamborghini-Pilot Christian Engelhart lag Gounon auf Titelkurs.
Das Rennen wurde mit roter Flagge unterbrochen und das Feld für einen 15-minütigen „Finalsprint“ wieder auf die Reise geschickt. Robert Renauer kontrollierte das Geschehen von der Spitze und siegte mit 6,2 sek Vorsprung auf David Jahn. Mies / de Philippi kamen als achte ins Ziel.

Connor de Philippi sicherte sich auch die erstmals ausgetragene ADAC GT Masters Junior Trophy für Piloten unter 25 Jahren. Die Trophy-Wertung der Gentleman-Driver ging an den Schweizer Remo Lips (RWT Callaway-Corvette).

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Schneller Italiener: Christian Engelhart / Rolf Ineichen (GRT Grasser-Lamborghini) feierten mit den Plätzen 9 und 4 ein gelungenes Hockenheim-Wochenende. Mit 71 Punkten landeten sie auf einem guten 7. Gesamtrang in der Meisterschaft. © PSTU

Ohne den konkreten Kalender für 2017 zu präsentieren, gaben die Veranstalter einen konservativen Ausblick auf die nächste ADAC GT Masters-Saison: Die deutschen Rennen in Hockenheim, auf dem Sachsenring, Nürburgring und Lausitzring sind gesetzt, ebenso die Auslandsstarts in Spielberg und Zandvoort.
Warum auch etwas ändern – denn die deutsche GT Meisterschaft hat auch in ihrer 10. Saison 2016 den Teilnehmen wie auch Fans viel Spaß gemacht…

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Durchwachsenes Premierenjahr: Nein, so richtig lief es noch nicht für die von „Audi-Legende“ Abt eingesetzten Bentleys im ADAC GT Masters – Christer Jöns belegt im Abschlussklassement als bester Bentley-Pilot Rang 11 mit 54 Punkten. In Anbetracht der zahlreichen Bentleys auf den Parkplätzen scheint das Konzept hinsichtlich Promotion und Kundenpflege aber gut zu funktionieren. © PSTU

Ergebnis Samstagsrennen ADAC GT Masters Hockenheim 2016:
1. #17 TEAM75 Bernhard-Porsche – Kevin Estre / David Jahn, 30 Runden
2. #29 Land Motorsport-Audi – Connor De Phillippi / Christopher Mies, + 5.848
3. #36 Schütz Motorsport-Porsche – Marvin Dienst / Christopher Zanella, + 20.822
4. #28 Land Motorsport-Audi – Christopher Haase / Stéphane Ortelli, + 21.230
5. #8 Team ABT-Bentley – Fabian Hamprecht / Christer Jöns, + 25.711
6. #77 Callaway Competition-Corvette – Jules Gounon / Daniel Keilwitz, + 31.502

Sonntagsrennen:
1. #99 Herberth Motorsport-Porsche – Martin Ragginger / Robert Renauer, 31 Runden
2. #17 TEAM75 Bernhard-Porsche – Kevin Estre / David Jahn, + 6.207
3. #21 Zakspeed-Mercedes – Nikolaj Rogivue / Nicolai Sylvest, + 6.709
4. #63 GRT Grasser-Lamborghini – Christian Engelhart / Rolf Ineichen, + 8.551
5. #36 Schütz Motorsport-Porsche – Marvin Dienst / Christopher Zanella, + 9.246
6. #50 YACO-Audi – Rahel Frey / Philip Geipel, + 9.726

Gesamtwertung ADAC GT Masters 2016:
1. Connor De Phillippi / Christopher Mies 168
2. David Jahn 159
3. Daniel Keilwitz / Jules Gounon 152
4. Kevin Estre 143
5. Robert Renauer / Martin Ragginger 123
6. Sebastian Asch / Luca Ludwig 110