Blancpain GT Paul Ricard: McLaren-Sieg nach Bentley-Dominanz

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Zweiter Saisonsieg nach Silverstone: Bell / Ledogar / Van Gisbergen siegten bei den 1000 km von Paul Ricard 2016. Rob Bell übernahm mit diesem Erfolg auch die Führung in der Blancpain GT-Gesamtwertung. © PSTU

Es hätte das Rennen von M-Sport-Bentley werden können: Über den Großteil der Distanz hatte #8 mit Soucek / Reip / Soulet geführt, ehe beim Auftanken ein Feuerchen ausbrach – am Ende immerhin Rang 4! Das Schwesterauto hatte bereits zuvor durch ein Problem am ABS Zeit an der Box verloren und wurde als 13. mit zwei Runden Rückstand gewertet.

In der Startphase konnten beide Bentleys die Führung übernehmen, einzig der Scuderia Praha-Ferrari als schnellstes der ProAm-Fahrzeuge konnte mit Matteo Maluchelli am Steuer direkt folgen und nach rund 30 Min den #8 Bentley überholen und Rang 2 übernehmen.
Dahinter waren neben dem letztlich siegreichen #58 Garage 59-McLaren und zweitplatzierten #50 AF Corse-Ferrari auch die beiden Grasser Racing-Lamborghinis in der ersten Rennhälfte vorne mit dabei – Motorprobleme bei #19 und eine gebrochene Antriebswelle bei #16 warfen jedoch beide giftgrünen Lambos aus dem Rennen.

Zum Showdown kam es dann zu nächtlicher Stunde zwischen Shane van Gisbergen, der sich durch eine geschicke Boxenstrategie unter gelb in Führung gesetzt hatte, und Alessandro Pier Guidi. Der Italiener konnte nach und nach die Lücke zufahren, aber van Gisbergen kontrollierte das Rennen von der Spitze geschickt und siegte mit einem Vorsprung von 3,3 Sekunden.

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Wasser marsch: Der Attempto-Porsche ging nach 45 Minuten in Flammen auf. Eine längere FCY-Phase von rund 30 min war in der zweiten Rennstunde nötig, nachdem #24 Parker-Bentley heftig in die Leitschienen gerauscht war und diese repariert werden mussten. © PSTU

Zum Start um 18 Uhr stand die Sonne noch relativ hoch, hatte aber bereits diese warme gelbe Farbe, wie sie für Südfrankreich typisch ist. Richtig stimmungsvoll wurde es zwischen acht und neun, als die rot untergehende Sonne die Strecke von Paul Ricard in zauberhaftes Licht hüllte. Ein Feuerwerk kurz vor dem Ende des und Disco auf dem Boxendach lies in der Nacht Party-Atmosphäre aufkommen. Alles in allem eine stimmungsvolle Angelegenheit!

Beim 1000 km-Rennen von Paul Ricard wurde die Mistral-Gerade komplett ohne Schikanen genutzt, das heißt: 1,7 km das Gaspedal ganz durchdrücken!

Die Leistungsdichte in der Blancpain GT Serie ist wie gehabt hoch – im Qualifying waren die ersten 11 innerhalb einer Sekunde.

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Auf einem richtig guten Weg: Ferrari-Altstar Olivier Beretta betonte bei der Pressekonferenz zur Doppelpole des Ferrari 488 die steile Lernkurve von AF Corse mit dem neuen GT3-Boliden – langsam verstehe man das Auto. Lathouras / Rugolo / Pier Guidi wurde im Rennen zweite. © PSTU

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Da war mehr drin: Nach P3 und P4 im Qualifying – dem besten Teamergebnis für M-Sport in der Blancpain GT Serie überhaupt – sah es auch im Rennen für die Bentley-Boys vielversprechend aus. © PSTU

Die HTP-Mercedes waren mit mehr matt wie bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring, sondern wieder Karbon-Schwarz – sichtbarer Indikator dafür, dass die Autos wieder die HTP-eigenen Fahrzeuge waren. Die anderen waren direkt bei AMG vorbereitet worden. Bei den 24 Stunden von Spa werden einem ähnlichen Modell folgend die #84 und #86 HTP-Fahrzeuge, #00 Black Falcon sowie #88 AKKA ASP werksunterstützt sein. Manche Fahrzeuge sind schlichtweg noch mehr PRO-Kategorie, als die anderen…

Die 1000 km von Paul Ricard werden nicht in die Analen des Langstreckensports von Mercedes eingehen: Bestplatzierter AMG GT3 war #56 Black Falcon-Fahrzeug aus der ProAm-Klasse von Morley / Toril / Engel auf einem 17. Gesamtrang bzw. auf Platz 6 in der Klasse. Maxi Buhk / Dominik Baumann, bis dato Führende in der Blacpain GT Serie, schieden mit Getriebeproblemen an ihren #84 HTP-Mercedes im letzten Renndrittel aus, nachdem sie sich von Startplatz 17 in die Top 5 vorgekämpft hatten.

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Routinier: Jan Magnussen bestritt für WRT-Audi sein erstes Blancpain GT-Rennen überhaupt und kam gemeinsam mit Felipe Albuquerque und Rodrigo Baptista auf einem starken 3. Rang ins Ziel. © PSTU

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Neuling: Stephane Kox, 22-jährige Tochter von Altmeister Peter Kox, bestritt in Paul Ricard ihr erstes Blancpain GT-Rennen. Ihr Scuderia Praha-Ferrari sah die Zielflagge jedoch nicht (ebenso wie der WRT-Audi des Herr Papa…) © PSTU

Ergebnis 1000 km von Paul Ricard 2016:

1. #58 Garage 59-McLaren (Bell/Ledogar/Van Gisbergen), 165 Runden
2. #50 AF Corse-Ferrari (Lathouras/Rugolo/Pier Guidi), +3,376 sek
3. #3 Team WRT-Audi (Baptista/Magnussen/Albuquerque), +1:38.158 min
4. #8 Team M-Sport-bentley (Soucek/Reip/Soulet), +1:49.355 min
5. #23 Nissan GT Academy Team RJN-Nissan (Ordonez/Takaboshi/Buncombe), +1 Runde
6. #26 Sainteloc Racing-Audi (Guilvert/Haase/Parisy), +1 Runde
7. #28 Team WRT-Audi (Garcia/Stevens/Rast), +1 Runde
8. #11 Kessel Racing-Ferrari (Broniszewski/Bonacini/Rizzoli), +1 Runde (1. ProAm-Klasse)
9. #52 AF Corse-Ferrari (Cameron/Rizzo/Griffin), +1 Runde (2. ProAm-Klasse)
10. #101 Attempto Racing-Lamborghini (Babini/Niederhauser/Zampieri), +2 Runden