24 Stunden Daytona: Globales schlägt amerikanisches Konzept

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Überlegener Sieger: Der ESM Ligier-Honda war das domnierende Auto der 24 Stunden von Daytona. © IMSA

Nachdem in den letzten 12 Jahren das prestigeträchtigste Langstreckenrennen Amerikas fest in den Händen der heimischen Daytona Prototypen (DP) war, konnte 2016 mit dem Ligier-Honda des ESM-Teams erstmals ein LMP2-Bolide den Gesamtsieg bei einem 24 Stunden-Rennen einfahren.

Bereits am Start hatte der starke Luis Felipe Derani die Führung übernommen und er brachte den giftgrünen Boliden auch wieder nach vorne, nachdem man sich zwischenzeitlich eine Runde Rückstand eingefahren hatte. Ernsthafte Kontrahenten um den Sieg waren bis zum Schluss #10 Taylor-Corvette DP (Taylor / Taylor / Angelelli / Barrichello) und #90 Visit Florida-Corvette DP (Dalziel / Goossens / Hunter-Reay), letztlich hatte Derani aber das Geschehen sicher in der Hand.

Die beiden stark besetzten Chip Ganassi-Ford (Stroll / Wurz / Hartley / Prilaux sowie Dixon / Kanaan / McMurray / Larson) spielten auf Grund technischer Probleme über die Renndistanz ebenso wenig eine Rolle, wie der skurrile Delta Wing, der in der ersten Rennstunde zwar das Rennen angeführt hatte, in der Nacht aber durch einen Crash von Andy Meyrick ausfiel. Die beiden Action Express-Corvette haderten beide mit defekten Antriebswellen.

Es sei angemerkt, dass das siegreiche ESM-Team in der letztjährigen WEC-Saison in der LMP2-Klasse eine Statistenrolle gespielt hatte und dass es Deranis Teamkollegen Scott Sharp, Ed Brown und Johannes van Overbeek auf ein Durchschnittsalter von 47 Jahre bringen – aber Amerika ist eben das Land der unbegrenzten Möglichkeiten…

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Noch keine Erfolgsgeschichte: Das Renndebüt der herrlich anzuschauenden Ford GT war von allerlei technischen Gebrechen überschattet. © IMSA

Bei den Le Mans-GTs elektrisierte das Duell Corvette gegen Porsche, wobei die gelben Amerikaner immer den nötigen Tick schneller waren und am Ende einen Doppelsieg mit Fotofinish herausfuhren. #911 von Pilet / Tandy / Estre war zudem mit einem Problem an der Antriebswelle im letzten Renndrittel zurückgefallen.

Bei den „Quasi-GT3s“, der mit 22 Fahrzeugen am stärksten besetzten GTD-Klasse, war es am Ende der Kampf ums Benzin: Der Magnus-Audi mit Rene Rast am Steuer wurde gegen Ende des Rennens langsamer und Fabio Babini konnte im neuen Konrad-Lamborghini Huracan übernehmen – bevor der Italiener wenige Kurven später ohne Treibstoff ausrollte. Rast dagegen schaffte es irgendwie bis zum Zielstrich vor Pappas / Catsburg / Long / Pilgrim (Black Swan-Porsche 911) und Keating / Robinson / Mosing / Foss / Faulkner (Riley-Dodge Viper). Der Frikadelli-Porsche kam bei seinem Daytona-Debüt auf Klassenrang 12 ins Ziel.

Ergebnis 24 Stunden von Daytona 2016:

1. #2 Honda HPD Ligier JS P2 (Sharp/Brown/van Overbeek/Derani) 736 Runden
2. #10 Chevrolet Corvette DP (R.Taylor/J.Taylor/Angelelli/Barrichello) +26.166 Sek
3. #90 Chevrolet Corvette DP (Dalziel/Goossens/Hunter-Reay 736 Runden
4. #5 Chevrolet Corvette DP (Fittipaldi/Barbosa/Albuquerque/Pruett) 731 Runden

7. #4 Chevrolet Corvette C7.R (Gavin/Milner/Fässler) 722 Runden (1. GTLM)
8. #2 Chevrolet Corvette C7.R (Garcia/Magnussen/Rockenfeller) 722 Runden (2. GTLM)
9. #912 Porsche 911 RSR (Bamber/Makowiecki/Christensen) 722 Runden (3. GTLM)
10. #68 Ferrari 488 GTE (Pier Guidi/Premat/Serra/Rojas) 721 Runden (4. GTLM)

14. #44 Audi R8 LMS GT3 (Potter/Lally/Seefried/Rast) 703 Runden (1. GTD)