24 Stunden Daytona: Twitter-Euphorie und Ganassi-Sieg

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Mit überzeugender Teamleistung zum Sieg: Dixon / Kanaan / Larson / McMurray gewannen für Chip Ganassi die 24 Stunden von Daytona 2015. © IMSA

Auf dem Bildschirm der perfekte Videostream inkl. Timing mit dem ebensolchen Kommentar von Radio Le Mans – und immer ein Blick auf das Smartphone: Die 24 Stunden von Daytona 2015 haben alle Rekorde hinsichtlich Twitter-Nutzung während einen Rennen gebrochen, zwischenzeitlich war #Rolex24 unter den Twitter Top-Hashtag überhaupt! Mitteilungen der Teams, Statements der Fahrer, Diskussionen der Fans – da trifft der Slogan „Mittendrin statt nur dabei“ wirklich zu. Hier hat der Motorsport in Europa noch ein riesiges Aufholpotenzial im Vergleich zu den USA.

Ansonsten aber nicht: Auch wenn die 24 Stunden von Daytona zweifellos ein spannendes Rennen waren, ist gerade auch bei den Prototypen viel Pleiten, Pech und Pannen. Mit den Teams auf dem Podium, dem siegreichen Ganassi-Ford, dem zweitplatzierten Action Express-Corvette DP von Barbosa / Fittipaldi / Bourdais sowie dem Wayne Taylor Racing-Corvette DP mit J.Taylor / R.Taylor / Angelelli auf Rang 3, waren gerade einmal 3 der Topfahrzeuge einigermaßen problemlos über die 24 Stunden-Distanz gekommen. Fast schon lächerlich mutet der finale Fahrerwechsel beim Taylor-Corvette 10 min vor dem Ende an – weil man die Höchstfahrdauer von Jordan Taylor übersehen hatte, fiel das Auto auf P3 zurück…

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Die Corvetten waren bei den GTs das Maß der Dinge in Daytona – Magnussen / Garcia / Briscoe siegten am Ende aber durchaus knapp gegen den MW Z4 von Auberlen / Werner / Farfus / Spengler. © IMSA

Auch in der GTLM-Klasse gab es jede Menge Drama. Allen voran bei den beiden Werks-Porsche, die sich in der Nacht gegenseitig ins Aus beförderten, als Earl Bamber bei einem Überrundungsmanöver die Kontrolle über seinen 911 RSR verlor und ausgerechnet das Schwesterauto mit Marc Lieb am Steuer auf die Hörner nahm. Aber: Das Duell Antonio Garcia gegen Dirk Werner um den Sieg war ganz großer Sport und ist ein guter Aufhänger für die Frage, warum die Corvette und der BMW Z4 eigentlich nicht in der WEC antreten…

So sehr sich Langstrecke.Org als die „offizielle Fanseite für GT3-Rennwagen“ sieht, so wenig brauche ich die GTD-Klasse der Quasi-GT3s in Daytona und United Sportscar Championship: Die tollen Boliden haben es schlichtweg nicht verdient die vierte Geige zu spielen!