VLN: Turbulentes 6 Stunden-Rennen – aber alles im Rahmen

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Triple-Gewinner: Der Rowe-Mercedes SLS holte sich den dritten Sieg in Folge beim VLN-6 Stunden-Rennen. Thomas Jäger / Jan Seyffarth spielten bei schwierigen wechselhaften Bedingungen ihre ganze Routine und Klasse aus. © PSTU

Der Eifel-Sommer vor dem VLN-Saisonhighlight war geprägt von 2 Aspekten, die die aktuellen Entwicklungen im Langstreckensport veranschaulichen: Zum Einem war da die Rekordrunde von Jens Klingmann, der beim letzten VLN-Lauf mit einer Zeit von 7:59.045 min erstmals die VLN-Variante des Nürburgrings in unter 8 Minuten umrundete; andererseits bezogen die VLN-Organisatoren mit der Verschärfung des Strafenkatalogs eindeutig Stellung, dass es so wie in der ersten Saisonhälfte nicht weitergehen kann. Keine Toleranz bei der Missachtung von gelben Flaggen / „60 km/h-Zonen“ – Vergehen aus dem Zeittraining werden in Form von Durchfahrtsstrafen ins Rennen mitgenommen, zu schnell  im Rennen führt umgehend zu einer Rückversetzung in der Ergebnisliste.

Die GT3-Boliden werden immer schneller und es hat in letzter Zeit einfach zu häufig heftig gekracht – deswegen ist es nur richtig, dass auf die Sicherheit geschaut wird. Von den 24 Stunden-Rennen am Nürburgring und in Spa ist bei mir ein fahler Nachgeschmack geblieben. Vor diesem Hintergrund ist die zur Saison 2015 eingeführte ‚DMSB-Nordschleifen-Lizenz‘ zu begrüßen. Insbesondere die Tatsache, dass Nordschleifen-Neulinge zuerst auf ‚kleineren‘ Fahrzeugen Erfahrung sammeln müssen, bevor sie auf leistungsstarke Rennwagen umsteigen dürfen, ist ein mutiger, aber richtiger Schritt. Ein ähnliches System wäre für die Bronze-Fahrer in der Blancpain Endurance Serie wünschenswert.

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Dialog zwischen Vater und etwa 8-jähriger Tochter entlang der Nordschleife: „Papa, führt der Haribo-Porsche?“ „Nein, er ist zweiter!“ „Oh Maaaaann…“ Der Wochenspiegel-Porsche kam auf Rang drei ins Ziel. © PSTU

Beim VLN-Saisonhighlight, dem alljährlichen 6 Stunden-Rennen im August, waren die Piloten zweifellos disziplinierter unterwegs, gerade im ersten Renndrittel, in dem es in den vorigen Rennen unnötig heftig zur Sache ging.
Gleichzeitig zeigte das Rennen aber auch, dass es Nordschleife ohne Drama nie geben wird, insbesondere bei echtem ‚Nürburgring-Wetter‘: Anfangs der zweiten Rennstunde crashte bei einsetzendem Regen mit dem Billie-Aston Martin von Pedro Lamy / Stefan Mücke das erste der Top-Fahrzeuge. Ziemlich genau zwei Stunden später öffnete der Himmel seine sämtlichen Pforten, es goss aus Kübeln! Mit dem Frikadelli-Porsche (Abbelen / Schmitz / Huisman / Stippler) und dem Falken-Porsche (Dumbreck / Imperatori) verunfallten zwei Siegkandidaten nahezu gleichzeitig. Später flog auch noch der Dörr-McLaren (Adams / Klasen / Bert) ab.
Auf diesen Autos sitzen mehrere 100 Runden Nordschleifenerfahrung – der sprichwörtliche Ritt auf der Rasierklinge wird Motorsport auf der Nordschleife immer bleiben. Und genau das macht die Faszination der schönsten Rennstrecke der Welt eben aus…

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Herzlichen Glückwunsch, Fuchsschwanz: Der legendäre Kissling-Manta bestritt sein 100. VLN-Rennen – mit einem Sieg in der Klasse H2! © PSTU

Ergebnis Opel 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen (7. Lauf VLN 2014):

1. #6 Jäger / Seyffarth (Mercedes-Benz SLS AMG GT3)
2. #8 Siedler / Stursberg / Alzen (Porsche 911 GT3 R)
3. #154 Weiss / Kainz / Jacobs / Krumbach (Porsche 911 GT3 RSR)
4. #113 Hennes / Gerling / Kappeler / Scharmach (Porsche 911 GT3 Cup)
5. #101 Osieka / Mies / Jans (Porsche 911 GT3 997 Cup)
6. #36 Kentenich / Walkenhorst / Posavac / Buchardt (BMW Z4 GT3)

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