United Sportcar Championship 24 Stunden Daytona: Röhren vor dem ersten großen Rennen 2014

24h daytona tuscc

‚United‘ heißt ‚vereinigt‘: Daytona Prototypen (DP), die bislang in der Grand Am-Meisterschaft am Start waren, und LMP2-Prototypen treten nun gegeneinander an. Bei „Roar before the race“ zu den 24 Stunden von Daytona waren die DPs schneller. © LAT Dole

Die American Le Mans Serie (ALMS) hat sich mit den 12 Stunden von Sebring letzten Herbst in den Ruhestand verabschiedet – es lebe ‚Tudor United Sportcar Championship‘ bzw. kurz, aber inoffiziell: ‚TUSC‘ oder ‚TUSCC‘. Von offizieller Seite wird lediglich ‚IMSA‘ (kurz für: International Motor Sports Association, dem Veranstalter der Meisterschaft) verwendet.

Aber halten wir uns nicht die Formalien auf, wenn Motoren brüllen: Beim alljährlichen „Roar before the race“ nahmen die Teams ihre ersten Testrunden des Jahres 2014 unter die breiten Räder, bevor am letzten Januar-Wochenende die 24 Stunden von Daytona die neue Epoche im amerikanischen Sportwagensport faktisch eingeläutet wird. Insgesamt 62 Fahrzeuge, davon 10 DPs und 7 LMP2, waren bei den offiziellen Testfahrten unterwegs. Und mit derart großen Starterfeldern soll es weitergehen: IMSA hat jüngst die maximale Teilnehmerzahl für die vier Langstreckenrennen (24h Daytona, 6h Watkins Glen, Petit Le Mans und 12h Sebring) auf 68 Fahrzeuge angehoben. Und TUSC wird richtig groß: IMSA hat jüngst wegen großer Nachfrage die maximale Teilnehmerzahl für die vier Langstreckenrennen (24h Daytona, 6h Watkins Glen, Petit Le Mans und 12h Sebring) auf 68 (!) Fahrzeuge angehoben. Die „Doppelspitze“ von LMP2- und Daytona-Prototypen verspricht zweifellos viel Spannung und für die Teams die Chance, sich in den Siegerlisten echter Langstreckenklassiker zu verewigen. Bei „Roar before the race“ waren die schnellsten DPs über eine Sekunde schneller, als die besten LMP2-Fahrzeuge. Langfristig wird die neue große amerikanische Sportwagenserie nur erfolgreich sein, wenn die unterscheidlichen Fahrzeugkonzepte vergleichbar eingestuft werden – aber die Amerikaner sind ja hinsichtlich BoP alles andere als unerschrocken und mitunter sehr pragmatisch und kurzfristig unterwegs…

audi 24 stunden-daytona 2014

Schwer im Kommen: Nach dem Daytona-Klassensieg im Vorjahr gibt Audi erneut mit Unterstützung von Werksfahrern alles und setzt auf fünf stark besetzte Audi R8 in der GTD-Klasse, die auch von den Ex-Porsche-Teams Flying Lizard Motorsports und Paul Miller Racing eingesetzt werden. Im Einzelnen: GMG Racing (James Sofronas / Alex Welch / Frank Stippler / Marc Basseng), Fall-Line Motorsports (im Bild, Charlie Putnam / Charles Espenlaub / James Walker / Oliver Jarvis), Paul Miller Racing (Bryce Miller / Matt Bell / Rene Rast / Christopher Haase), Flying Lizard Motorsports (Seth Neiman / Dion von Moltke / Alessandro Latif / Filipe Albuquerque sowie Nelson Canache Jr. / Spencer Pumpelly / Tim Pappas / Markus Winkelhock). © Audi

Für GT-Fans ist TUSC ein regelrechtes Schlaraffenland – die GTLM-Klasse ist hochkarätiger besetzt, als in der WEC und auch die GTD-Klasse, die nahezu der in Europa so beliebten GT3-Klasse entspricht, kann sich sehen lassen! Bei den Testfahrten betrug die Zeitdifferenz zwischen den beiden GT-Klassen knapp 2,5 Sekunden.
Die zwei bedeutendsten Neuerungen in der großen LMGT-Klasse betreffen Corvette und Porsche. Die Rennversion der amerikanischen Sportwagenlegende basiert nun auf der aktuellen Version C7 – die offizielle Premiere findet auf der Detroit Motorshow nächste Woche statt, weshalb die Fahrzeuge in Daytona noch getarnt unterwegs waren.
Im Zentrum des Auftritts des aktuellen Porsche 911 RSR (Baureihe 991) steht die Erkenntnis, dass Erfolge auf der höchsten Ebene des GT-Sports nur noch mit einem Werksteam möglich sind: Nach den durchwachsenen Leistungen der ALMS-Kundenteams im Vorjahr sind die Einsätze der beiden 911er mit den sprechenden Startnummern 911 und 912 waschechte Werkseinsätze von Porsche North America.

Die schnellsten Runden bei Roar before the race 2014 nach Klassen:
Klasse P:
1. #5 Action Express Racing-Corvette DP – 1:38.630
2. #90 Spirit of Daytona-Corvette DP – 1:38.898
3. #01 Chip Ganassi Racing-Riley DP – 1:38.980

7. #1 Extreme Speed Motorsports-HPD ARX-03b – 1:39.750 (Schnellster LMP2)

Klasse GTLM:
1. #911 Porsche 911 RSR – 1:45.564
2. #4 Chevrolet Corvette C7 – 1:45.743
3. #3 Chevrolet Corvette C7 – 1:45.792

Klasse GTD:
1. #45 Flying Lizard Motorsports-Audi R8 LMS – 1:47.981
2. #58 Snow Racing-Porsche 911 GT America – 1:48.228
3. #71 Park Place Motorsports-Porsche 911 GT America – 1:48.253