WEC Spa: Audi dominant – Ferrari vor Aston Martin bei den GTs

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Wieder siegreich: Die amtierenden Weltmeister Lotterer / Treluyer / Fässler gewannen die 6 Stunden von Spa. © PSTU

Audi 1-2-3, so die profane Schlagzeile zu den 6 Stunden von Spa 2013 – eine Konzentration auf die schnellen und langstreckenerprobten Audi-Truppe wird dem Rennen aber nicht gerecht.
Die erste Rennstunde machte deutlich: Der Speed der Toyotas ist durchaus auf Audi-Niveau! Die neue 2013er-Version des Toyota TS030, pilotiert von Wurz / Lapierre / Nakajima, ging im Rennen richtig gut und führte, wenn auch Boxenstopp bedingt, zur Halbzeit des Rennens, bevor er mit einem Defekt des Hybridsystems ausschied. Der 2012er-Toyota von Davidson / Buemi / Sarrazin kam auf Rang 4 ins Ziel; „Best Of The Rest“ war wie gehabt der Rebellion-Lola von Prost / Jani / Heidfeld auf Rang 5 mit 3 Runden Rückstand auf die Sieger.

Kein Spa-Rennen ohne schweren Unfall: der heftige Abflug von Antonio Pizzonia in der Eau Rouge läutete die zweite Rennstunde ein. Die folgende rund 15 minütige Safety Car-Phase war Grundlage für unterschiedliche Tankstrategien und Basis für regelmäßige Führungswechsel. Wie weit Audi bei der Generalprobe für die 24 Stunden von Le Mans tatsächlich vor Toyota lag, bleibt wegen dem Ausfall von Wurz / Lapierre / Nakajima unbeantwortet. Klar ist aber auch: konservative Tipper sollten in Le Mans ihr Geld lieber auf Audi setzen…

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Für die einen ist es nur ein Schrotthaufen, für andere schon fast wieder ein WEC-Rennwagen: Mechaniker begutachten den verunfallten ADR Oreca-Nissan von Graves / Pizzonia / Walker. Der ehemalige Formel 1-Pilot aus Brasilien blieb gott-sei-dank unverletzt. © PSTU

In der LMP2-Klasse dominierte der stark besetzte Pecom Oreca-Nissan von Perez Companc / Minassian / Kaffer. Wegen einem Reifenschaden nach einer Kollision von Pierre Kaffer mit dem verbliebenen 2012er Toyota wurde es zu Ende des Rennens noch eng – doch es reichte. Auf Platz 2 kam der OAK Morgan-Nissan mit Pla / Heinemeier Hansson / Brundle vor dem Jota Zytek-Nissan von Dolan / Turvey / Luhr ins Ziel.

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Spannendes GT-Duell: In Spa waren Ferrari und Aston Martin nahezu gleichauf. Die neuen Porsche 911 RSR haben noch Rückstand – oder taktieren die nur bis Le Mans?! © PSTU

Die GT-Klassen erlebten nach der Aston Martin-Dominaz beim WEC-Saisonauftakt in Silverstone die Rückkehr von Ferrari. Dass Bruni / Fisichella die GTE Pro-Klasse trotz zwei Stop-and-Go-Strafen gewinnen konnte, sagt alles. Auch der zweitplatzierte Aston Martin von Senna / Mako / Bell musste in der Schlussphase eine Stop-and-Go-Strafe absitzen, im Ziel betrug der Rückstand rund neun Sekunden auf den siegreichen AF Corse-Ferrari. Auf Rang 3 kam der zweite Ferrari von Kobayashi / Vilander ins Ziel.
In der GTE Am-Klasse dominierte der 8 Star-Ferrari von Potolicchio / Agus / Malucelli über die gesamte Renndistanz und gewann mit einer Runde Vorsprung auf den Aston Martin von Nygaard / Poulsen / Simonsen.

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Spektakulärer Langstreckenkult: Das WEC-Event in legendärer Spa-Atmosphäre war eine Klasse für sich. © PSTU