WEC Silverstone: Noch kein Hinweis auf die LM-Kräfteverhältnisse

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Arbeiten für den Sieg: Der ‚Alte Hasen‘-Audi von Kristensen / Duval / McNish konnte den WEC-Auftakt in Silverstone gewinnen. © DPPI

‚Nix passiert!‘ So kann man ganz vereinfacht den durchaus spannenden WEC-Auftakt in Silverstone überschreiben. Denn: Während Audi bereits mit der 2013er Version ihres Diesel-Hybrids am Start war, setzte Toyota noch auf Aerodynamik und Hybridsystem des Vorjahrs, lediglich der Motor war bereits aktueller Stand.

Die zentrale Frage im Audi-Toyota-Duell lautete: Schafft es der #8 Toyota mit einem Tankstopp weniger (also nur 7) als die Audi über die Renndistanz von 6 Stunden? Der #7 Toyota war bereits im ersten Stint zurückgefallen, als Alex Wurz mit einem heftig untersteuernden Boliden zu kämpfen hatte.
Ein Dreher von Allan McNish 40 Mintuten vor dem Ende und ein notwendiger vorgezogener Boxenstopp als direkte Folge läutete eine spannende Schlussphase ein. Als kurze Zeit nach McNish Stephane Sarrazin die Box für den achten Tankstopp des #8 Toyota ansteuerte war klar: Audi wird hier gewinnen – nur welcher? Der #1 Audi von Lotterer / Treluyer / Fässler war zu diesem Zeitpunkt scheinbar komfortabel in Führung – nur: das Hybridsystem war ausgefallen, beim Herausbeschleunigen aus engen Kurven ein riesiger Nachteil. Und Allan McNish wäre nicht Allan McNish, wenn er mit einem riesigen Messer zwischen den Zähnen aufgeholt hätte und einen mit stumpfen Waffen kämpfenden Benoit Treluyer 5 Minuten vor dem Ende des Rennens überholt hätte!

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Gemeiner Look: Der neue Kodewa-Lotus T128 sieht aus wie das Dienstfahrzeug von Batman. Um den Sieg in der LMP2-Klasse konnte die neuentwickelte Flunder noch nicht mitfahren – es gewannen Graves / Pizzonia / Walker (ADR-Oreca Nissan) vor Pla / Heinemeier Hansson / Brundle (OAK-Morgan Nissan). © DPPI

Das Debüt des neuen Porsche 911 RSR konnte sich sehen lassen – auch wenn die Fahrer und Ingenieure das Fahrzeug vor allem hinsichtlich Balance besser kennenlernen müssen. Im Ziel waren Lieb / Lietz / Dumas gute Vierte in der GTE Pro-Klasse. Wie auch beim Duell in der LMP1 gilt: Der nächste WEC-Lauf in Spa wird mehr Klarheit hinsichtlich der Kräfteverhältnisse bringen – wirklich wissen werden wir es erst in Le Mans…

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Aston Martin-Dominanz bei den GTs: Turner / Mücke / Senna gewannen in der GTE Pro-Klasse, Nygaard / Poulsen / Simonsen waren bei den GTE Ams erfolgreich. Vor allem hinsichtlich Höchstgeschwindigkeit auf der Geraden waren die Astons eine Klasse für sich. Wenn man bedenkt, dass die Strecke von Le Mans nahezu nur aus Geraden besteht… © DPPI