VLN: Mercedes-Sieg und Demonstration für den Nürburgring

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Beindruckende Leistung: Jäger / Roloff / Seyffarth stellten bei ihrer überlegenen Siegesfahrt einen neuen Distanzrekord beim 6 Stunden-Rennen auf. Für 42 Runden (=1023,5 km) benötige das von Pole gestartete Rowe-Mercedes-Trio 6:01:29,5 Stunden. © PSTU

Thomas Jäger / Alex Roloff / Jan Seyffarth (Rowe-Mercedes SLS) heißen die Sieger eines von zahlreichen Reifenschäden geprägten sechs Stunden Rennens, dem alljährlichen Höhepunkt der VLN Langstreckenmeisterschaft entlang der legendären Nürburgring Nordschleife. Auf Rang zwei kam der Raeder-Audi R8 von Frank Biela / Christian Hohenadel / Thomas Mutsch ins Ziel, gefolgt vom Phoenix-Audi R8 von Christopher Haase / Luca Ludwig / Christer Jöns.

In Zeiten, in denen der Nürburgring wegen Fehlern der Politik mehr als wegen der Faszination des Motorsports in der Presse steht, hatte das Rennen den Charakter einer Demonstration zum Schutz der großartigsten Rennstrecke der Welt. Überdurchschnittlich viele Zuschauer säumten die Rennstrecke und drückten damit ihren Zuspruch zum Langstreckensport am Nürburgring aus. Am Brünnchen wurde zur Einführungsrunde mit hunderten hochgehaltener ‚Save The Ring‘-Flyer Farbe gezeigt. Das Schubert-Team beklebte seinen GT3-Z4 mit dem Layout der Strecke und dem Motto ‚Sag JA zum Ring‘. Tolle Aktivitäten in einer schwierigen Zeit!

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Fahrende Demonstration: Der Schubert-BMW Z4 von Hürtgen / Posavac / Buchardt spricht den Fans aus der Seele. Sportlich wurde diese schöne Aktion nicht belohnt – nach knapp 3,5 Stunden musste das Team das Fahrzeug abstellen. © PSTU

Hinter den Rowe-SLS und den beiden Audis kam der Timbuli-Porsche von Norbert Siedler / Marco Seefried / Dennis Busch als bester Porsche auf Rang vier ins Ziel. Dahinter fuhren Rudi Adams / Arno Klasen / Henri Moser /  Kai Riemer wie beim vierten VLN-Lauf einen fünften Platz mit ihrem Dörr-McLaren ein – weiter vorne war die englische GT3-Flunder bis dato in der VLN nicht. Hinter dem in der Anfangsphase mit technischen Problemen kämpfende Bilstein-Audi (Stippler / Rast / Basseng) auf Rang sechs, kam der Brüllkäfer-Porsche 911 GT3 Cup von Uwe Alzen / Philipp Wlazik / Niclas Kentenich als Sieger der CUP2-Klasse auf einem starken siebten Gesamtrang ins Ziel. Knapp 60 Fahrzeuge schafften es beim VLN-Saisonhighlight wegen Ausfällen nicht in die Wertung – einmal mehr ein Indiz für die große Herausforderung der Strecke an Mensch und Maschine!

Hier gibt es das vollständige Ergebnis.

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Verkorkste Rückkehr: Der bei den 12 Stunden von Sebring heftig verunfallte Timo Bernhard feierte auf dem Nadelstreifen-Porsche sein Rennstreckencomeback. Nach knapp einer Stunde verlor der schwarze 911er wegen einem Reifenschaden viel Zeit, 45 Minuten später dann der Ausfall mit technischem Defekt im Bereich Schwalbenschwanz. © PSTU

Und wie geht es mit der VLN weiter, fragt man sich nach einem wieder rundum begeisternden Besuch der Nordschleife? Rolf Krimpmann, Vorsitzender der VLN, geht davon aus, „dass alle diesjährigen VLN-Rennen wie geplant stattfinden werden.“ Des Weiteren appelliert er an die Vernunft aller und ist zuversichtlich, „dass alle Beteiligten ihre Verantwortung für die Zukunft des Nürburgrings wahrnehmen und einen Weg finden, auf der schönsten Rennstrecke der Welt auch weiterhin spannenden und erschwinglichen Motorsport zu erleben.“ Wie sehr wir das alle auch hoffen!

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Auf Kurs: Auch wenn das Ergebnis in der SP10-Klasse wegen einem laufenden Protest aktuell vorläufig ist, haben Marcel Belka und Norbert Bermes mit ihrem Aston Martin Vantage V8 GT4 gute Karten im Hinblick auf die klassenübergreifende VLN-Gesamtwertung (zwei Streichresultate werden am Ende der Saison in die Berechnung eingearbeitet). Die inoffizielle Wertung ‚Bester Sound‘ hat der Aston aber schon sicher… © PSTU