FIA GT1 WM + GT3 EM Navarra: WM-Action und EM-Grabgesang

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Dank guter BoP-Einstufung und starken Fahrern ganz vorne dabei: Die Hexis- McLaren MP4-12C von Dusseldorf / Makowiecki und Parente / Demoustier. © Berns / SRO

Gegen Stef Dusseldorf / Fred Makowiecki und ihren Hexis-McLaren war beim dritten von neun Läufen zur FIA GT1 WM 2012 kein Kraut gewachsen – folgerichtig gewannen sie Qualifikations- und Hauptrennen im nordspanischen Navarra überlegen. Diese Erfolge waren die ersten Rennsiege des McLaren MP4-12C GT3 überhaupt – ausgerechnet auf der Strecke, wo ein Großteil der Entwicklungsarbeit für den McLaren-Renner durchgeführt wurde.

Starke Leistung auch von Münnich-Mercedes: Nach den Plätzen fünf und sechs im Qualirennen hielten sich Mark Basseng und Nicky Pastorelli in der ersten Hälfte des Hauptrennens auf den Plätzen drei und vier, ehe die beiden SLS durch perfekte Boxenstopps den zweiten McLaren überholen konnten und Thomas Jäger und Markus Winkelhock im zweiten Stint einen stark aufkommenden Alvaro Parente hinter sich halten konnten. Dahinter fuhren Bartels / Buurman und Lauda / Mayr-Melnhof die Plätze fünf und sechs für Vita4One-BMW ein.

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Eigentlich die zweite Kraft in Navarra: Trotz Start aus der Boxengasse kamen Buurman / Bartels im Qualirennen auf P3. Im Hauptrennen fiel Michael Bartels früh bis ganz ans Ende des Felds zurück, trotzdem hieß es am Ende P5 + 6 für Vita4One-BMW. © Berns / SRO

Allen Unkenrufen zum Trotz: Die FIA GT1 WM mit ihren 17 Startern bietet spannenden Motorsport – wenn auch von radikalen BoP-Einstufungen gesteuert. Die zu Beginn der Saison überlegenen Audis waren in Spanien nahezu aus dem Rennen genommen – man muss diese künstliche Spannung nicht lieben, aber verstehen: So wird wohl erst beim letzten Saisonrennen in Indien die Entscheidung in der FIA GT1 WM 2012 fallen…

Hinsichtlich GT3 EM war das Navarra-Wochenende ein erneuter Tiefpunkt: Gerade einmal 10 Fahrzeuge gingen in Spanien an den Start. Die SRO sollte diese deutlichen Zeichen der Zeit nutzen, frühzeitig das GT-Konzept der Zukunft zu gestalten und damit das Organisationschaos zu Beginn der aktuellen Saison vergessen machen. Das erfolgreiche 3 Stunden-Konzept der Blancpain Endurance Serie sollte als Format für eine, wie auch immer genannte, GT3 Langstreckenmeisterschaft für Profis und Amateure etabliert werden. Dann sollte die GT1 WM als reine Meisterschaft für Profis weiterentwickelt und der aktuell zweitklassige Kalender durch Rennen in Deutschland, England und Amerika WM-tauglich gemacht werden.