ADAC GT Masters Oschersleben: Andere Gedanken zum Saisonauftakt

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Bayern-Connection: Alpina machte weiter, wo sie im Vorjahr aufgehört hatten – Sieg und Platz vier für Lunardi / Martin. Der Schubert-Z4 von Hürtgen / Schwager ging gut und wurde im Samstagsrennen zweiter. Am Sonntag drehte Dominik Schwager den Fach Tech-Porsche von Martin Ragginger herum und kassierte folgerichtig eine Durchfahrtsstrafe. © ADAC GT Masters

Kann es eigentlich auch zu viele Starter und verschiedene Fabrikate in einer Rennserie geben?! NEIN, werdet ihr nun entsetzt antworten, aber ich bin geneigt, das nach dem ADAC GT Masters-Auftakt anders zu sehen.

Mit jedem weiteren Fahrzeug wird die Balance Of Performance-Einstufung schwieriger und politischer. Was hinter den Kulissen im Vorfeld der Saison alles los war, wer weiß das schon – fest steht: Die Porsche sind nach der lautstarken Kritik von Porsche-Motorsportchef Kristen nun voll bei der Musik. Am Samstag fuhren Nicki Thiim / Robert Renauer im FROGREEN CO2 Neutral-911er auf Rang drei, im Sonntagsrennen von Oschersleben holten Christian Engelhart / Nick Tandy und Schütz Motorsport den ersten Porsche-Sieg der Saison.

Wenig Freude dagegen im Lamborghini-Lager: Den Reiter-Gallardos wurde kräftig Luft und damit rund 80 PS genommen – das Ergebnis: Die schnellste Qualifikationszeit von Peter Kox war um 1,5 Sekunden langsamer als die beste Lamborghini-Zeit aus dem Vorjahr! Nach dem Wechsel der medienwirksamen Stuck-Brüder ins Aston Martin-Lager ist bei Lambo erst einmal das zweite Glied angesagt.

Dürftig verlief auch das Debüt des neuen GT Masters-Superduos Andreas Wirth / Heinz-Harald Frentzen: Elektrikprobleme am Samstag, Motorpanne am Sonntag, in den Qualifyings aber jeweils Rang vier – die von Grund auf renovierte Corvette mit neuem 6,2 Liter-Motor ist schnell, aber noch launisch.

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Stuttgart-Connection: 2012 könnte das Jahr von Porsche und Mercedes im ADAC GT Masters werden. Die Plätze eins und zwei im Sonntagsrennen zeigten das Potenzial und die gute BoP-Einstufung der Schwabenrenner. © ADAC GT Masters

Von den Neuen – in Oschersleben feierten Aston Martin, Camaro, McLaren und Nissan ihr GT Masters-Debüt – war noch nicht viel zu sehen, die Aston Martin-Piloten Kristian Poulsen / Christoffer Nygaard fuhren mit Platz acht im Samstagsrennen das beste Rennergebnis aller Newcomer heraus. Damit komme ich auf die These mit den zu vielen Fahrzeugen zurück: BoP und Platzierungsgewichte werden im Laufe der Saison für eine gewisse Ausgeglichenheit sorgen. Trotzdem werden traumhaft schöne, eigentlich richtig performante und mit guten Fahrern besetzte Rennwagen bei diesem riesigen Feld ein Schattendasein führen. Das ist jammerschade – und wird das eine oder andere Team womöglich zum Nachdenken bringen.

ADAC GT Masters Oschersleben Samstagsrennen:
1. #1 ALPINA-BMW Alpina B6 GT3 – Dino Lunardi / Maxime Martin
2. #20 Schubert Motorsport-BMW Z4 GT3 – Claudia Hürtgen / Dominik Schwager
3. #29 FROGREEN CO2 Neutral-Porsche 911 GT3 R – Nicki Thiim / Robert Renauer
4. #38 Lambda Performance-Ford GT – Nico Verdonck / Jesse Krohn
5. #36 Schütz Motorsport-Porsche 911 GT3 R – Nick Tandy / Christian Engelhart

ADAC GT Masters Oschersleben Sonntagsrennen:
1. #36 Schütz Motorsport-Porsche 911 GT3 R – Nick Tandy / Christian Engelhart
2. #5 kfzteile24 MS Racing-Mercedes SLS GT3 – Sebastian Asch / Maximilian Götz
3. #28 Callaway Competition-Corvette – Diego Alessi / Daniel Keilwitz
4. #1 ALPINA-BMW Alpina B6 GT3 – Dino Lunardi / Maxime Martin
5. #9 HEICO Junior Team-Mercedes SLS GT3 – Andreas Simonsen / Maximilian Buhk