Der ultimative Jahresrückblick von Langstrecke.org (mit Blick in die Zukunft)

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Langstrecke.org wünscht frohe Weihnachten und einen guten Rutsch! Freuen wir uns schon jetzt wieder auf so spektakuläre Rennwagen wie den neuen OAK Pescarolo LMP2! © OAK Racing (Weihnachtsbaum selbst gemalt!)

2011 war ein großartiges Jahr für den Sportwagen- und Langstreckenmotorsport – Punkt!

Im internationalen Umfeld allen voran die ILMC, die 2012 nach nur einem Jahr der (endlich) FIA-unterstützten WEC weichen muss. Ob dadurch alles besser wird? Irgendwo musste ich lesen, dass die WEC die „Formel 1 des Sportwagensports“ sein wird. Wollen wir das – die ganze Politik, Geheimniskrämerei und womöglich geschlossene Fahrerlager? Ich sehe dass alles noch etwas skeptisch – freue mich aber, dass mit Toyota endlich eine dritte Marke um Gesamtsiege kämpfen wird. Die „kleine“ ELMS kämpft derweil dagegen, nicht vom großen Bruder überstrahlt zu werden: In der offiziellen Pressemitteilung ist zwar von einem Starterfeld von 40 Fahrzeugen die Rede, unter der Hand behalten sich die Veranstalter jedoch vor, einzelne Events ganz abzusagen, wenn nicht genug Fahrzeuge (mindestens 20) in der Starterliste stehen. Zuversicht sieht anders aus!

Die negativste Note im internationalen Sportwagensports sind aus meiner Sicht die Rennkalender: Deutschland ist zum Entwicklungsland verkommen! Kein Le Mans-Rennen 2011 und 2012; das gut besuchte FIA GT1 WM-Rennen am Sachsenring 2011 wird aller Voraussicht nach 2012 nicht wiederholt werden! Traurig, sehr traurig…

Wie komme ich jetzt von „traurig“ zur Zukunft der FIA GT?! Egal… Aktueller Status: Es wird auch 2012 eine GT1 WM geben, die mit aufgemotzten GT3-Fahrzeuge ausgetragen wird. Aston Martin,  Audi,  Ferrari,  McLaren,  Mercedes und Nissan gelten als gesetzte Teilnehmer, da es von jeder Marke aber nur zwei Autos geben soll (warum eigentlich???), macht das gerade einmal zwölf Fahrzeuge. Deswegen soll das alles mit der GT3 EM irgendwie zusammengeschmissen werden. Meine Idee ist und bleibt: GT1 WM mit normalen (unaufgemotzten) GT3-Rennwagen austragen (festes Starterfeld mit jeweils lokalen Gaststartern auffüllen), GT3 EM in aktueller Form sterben lassen und die Blancpain Endurance Serie als neue GT3 EM im Langstreckenformat etablieren, die nationalen Meisterschaften bedienen das Sprintformat für GT3-Fahrzeuge.

camaro gt masters

Die preiswerte Art GT3-Sport zu betreiben: Der SaReNi United Camaro GT3 kostet mit 188.500 € einiges weniger als die Boliden der Konkurrenz (vgl. z.B. Audi R8 Ultra - 329.900 €). Möglich wird dies durch die Verwendung preiswerten ABS-Kunststoffs anstatt Karbon für die Außenhaut. Für Chancengleichheit gibt es bekanntlich BoP - ein interessantes Konzept! Peter Kox testete den 600+ PS-Dampfhammer bereits auf dem Adria Raceway. © SaReNi / ADAC GT Masters

Schauen wir nach Deutschland: Die deutsche GT-Meisterschaft, besser bekannt unter dem Namen ADAC GT Masters, war 2011 einfach gigantisch mit riesiger Markenvielfalt und Spannung bis zum Schluss. Über 30 Fahrzeuge sind bereits zum jetzigen Zeitpunkt für 2012 fest eingeschrieben – darunter jeweils vier neue McLaren 12 C sowie die von Reiter entwickelten GT3-Camaros. Hier wird 2012 wieder viel geboten sein!

Die VLN und das 24 Stunden Rennen auf dem Nürburgring werden uns auch 2012 mit riesigen Starterfeldern begeistern. Nach dem Ende der direkten Werksunterstützung von BMW und Porsche werden die Rennen wieder etwas mehr zu dem zurückkehren, was sie eigentlich sind: die höchste Stufe des Breitensports in Deutschland. Jürgen Alzen wird einen Ford GT neu an den Start bringen, Dörr Motorsport zwei McLaren – langweilig wird es bestimmt nicht! Wenn der Audi R8, der weiterhin mit reichlich Werksunterstützung an den Start gehen wird, 2012 nicht das 24 Stunden-Rennen gewinnt, dann vielleicht niemals…