Blancpain Endurance Serie Silverstone: Finale 2011 und was die Zukunft bringen soll

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BMW-Sieg: Bas Leinders / Markus Palttala / Maxime Martin gewannen überlegen. Das Marc VDS-Team konnte sich dadurch auch die Team-Meisterschaft der Blancpain Endurance Serie 2011 sichern. © VIMAGES

Das Rennen von Silverstone

Nikolaus Mayr-Melnhof war mit dem vom Marc VDS-Team eingesetzten ADAC GT Masters-Meisterauto von der Pole gestartet, gefolgt  vom ebenfalls unter Regie des belgischen Teams eingesetzten #40 BMW Z4 mit Bas Leinders am Steuer, dem #60 McLaren mit Phil Quaife sowie dem #1 Vita4One-Ferrari von Frank Kechele. Nach der ersten Runde Boxenstopps spitzte sich das Rennen, bedingt durch die unterschiedlichen Talente der Fahrer, auf einem Zweikampf zwischen Markus Palttala im #40 BMW Z4 und Carlos Iacomelli im #29 Vita4One-Ferrari zu. Dahinter arbeiteten sich Raffaele Gianmaria (#9 Autorlando-Porsche) und Filipe Albuquerqe (#32 WRT-Audi) mit schnellen Runden kontinuierlich nach vorne.

Le Mans-Sieger Stephane Ortelli drückte dem letzten Renndrittel seinen Stempel auf, indem er sich mit seinem #32 WRT-Audi zuerst Paolo Ruberti im #9 Autorlando-Porsche schnappte und schließlich, drei Kurven vor der Ziellinie, Giacamo Petrobelli im #29 Vita4One-Ferrari überholte und damit sich und seinen Partnern Bert Longin und Filipe Albuquerqe Rang zwei hinter dem vorneweg fahrenden #40 Marc VDS-BMW Z4 sicherte. Hinter Petrobelli und Ruberti überquerte Christopher Mies mit dem #33 WRT-Audi als Fünfter die Ziellinie, wodurch sich sein Partner Greg Franchi den Fahrertitel in der PRO-Klasse der Blancpain Endurance Serie 2011 sichern konnte.

In der ProAm-Klasse ging der Sieg im Rennen von Silverstone an den #2 Vita4One-Ferrari, nachdem sich Michael Bartels im letzten Renndrittel nach vorne gekämpft hatte. Damit sicherte der Altstar seinen beiden Partner Nick Hommerson und Louis Machiels den Fahrertitel in der Semipro-Klasse.

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Meister: Der Belgier Greg Franchi ist erster Blancpain Endurance-Champion. © VIMAGES

Was die Zukunft bringt (bzw. bringen sollte…)

Mit den Querelen über die Zukunft der FIA GT1-Weltmeisterschaft im Hinterkopf zweifle ich auch das europäische Konzept der SRO / FIA langfristig an: Soll es mit der Blancpain Endurance Serie und der FIA GT3-EM tatsächlich zwei GT3-Europameisterschaften nebeneinander geben, die sich nur hinsichtlich Renndauer (drei Stunden vs. eine Stunde) unterscheiden? Für mich gibt es nur eine sinnige nachhaltige Lösung: Die beiden Meisterschaften sollen zusammengeführt werden, zu einer Meisterschaft mit Langstreckencharakter. Die Rennen der nationalen GT3-Mesterschaften, wie dem deutsche GT Masters, sollen ihrer Dauer von einer Stunde treu bleiben und somit, rein vom Rennformat, eine Unterscheidung zwischen europäischer und nationaler Meisterschaft gemacht werden.

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Turbulenter Einstand für den ADAC GT Masters-Champion: Nikolaus Mayr-Melnhof fuhr einen guten ersten Stint, ehe Dylan Derdaele nach hinten durchgereicht wurde. Ein Reifenschaden 45 Minuten vor dem Ende unterbrach schließlich die rasante Aufholjagd von Dino Lunardi, letztlich wurde der Alpina-BMW bei seiner Blancpain-Premiere Sechster. © VIMAGES

Im Rahmen des Silverstone-Rennens hat der Veranstalter jedoch klar gestellt, dass an der Zweiteilung des europäischen GT3-Sports sich so schnell nichts ändern wird. Die Blancpain Endurance Serie soll 2012 sich weiter in der internationalen Motorsportszene etablieren. Insgesamt sechs Rennen, also eines mehr als 2011, sollen stattfinden – das vorletzte Event im September soll auf einer noch nicht näher benannten deutschen Rennstrecke über die Runden gehen (bitte beachtet unseren Motorsportkalender)! Der SRO hat nochmals betont, dass Kalenderkollisionen mit der FIA GT1 WM, der FIA GT3 EM sowie der britischen GT-Meisterschaft und dem deutschen ADAC GT Masters vermieden werden sollen – die Fahrer und (vor allem) die Fahrzeuge sollen bei möglichst viel Rennen starten können.

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Entwicklungsarbeit: Nach Platz acht beim letzten Blancpain-Rennen in Magny Cours sah der neue Nissan GT-R GT3 von Dumbreck / Catsburg / Westbrook in Silverstone aufgrund technischer Probleme die Zielflagge nicht. © VIMAGES

Ergebnis Blancpain Endurance Serie Silverstone:

1. Bas Leinders / Markus Palttala / Maxime Martin – BMW Z4
2. Bert Longin / Filipe Albuquerqe / Stephane Ortelli – Audi R8
3. Giacamo Petrobelli / Carlos Iacomelli / Filip Salaquarda – Ferrari 458
4. Gianluca Roda / Paolo Ruberti / Raffaele Gianmaria – Porsche 911 GT3 R
5. Greg Franchi / Christopher Mies / Andrea Piccini – Audi R8
6. Nikolaus Mayr-Melnhof / Dylan Derdaele / Dino Lunardi – Alpina-BMW B6
7. Marco Cioci / Pierguiseppe Perazzini / Matt Griffin – Ferrari 458
8. Nick Hommerson / Louis Machiels / Michael Bartels – Ferrari 458 (1. ProAm-Klasse)
9. Godfrey Jones / David Jones – Mercedes SLS AMG (2. ProAm-Klasse)
10. Marc A. Hayek / Peter Kox – Lamborghini Gallardo (3. ProAm-Klasse)