LMS Estoril: Collard / Jousse sind Champions
Mit einem Sieg beim Finale im portugiesischen Estoril konnten die Pescarolo-Piloten Emmanuel Collard und Julien Jousse den Fahertitel in der Le Mans Serie (LMS) 2011 einfahren. Platz zwei sicherten sich, sowohl bei den 6 Stunden von Estoril, als auch in der LMP1-Fahrrmeisterschaft, Andrea Belicchi / Jean Christophe Boullion. Deren Rebellion-Team durfte sich über die Teammeisterschaft freuen – ein schwacher Trost für das mit neusten Lola-Chassis und Toyota-Power ausgestattete schweizerische Team!
Den Titel in der LMP2-Klasse hatten bereits vorzeitig Karim Ojjeh und Tom Kimber-Smith sowie deren Team Greaves Motorsport eingefahren. Zur Erinnerung: In der Saison 2012 werden LMP1-Prototypen der mit FIA-Prädikat ausgetragenen World Endurance Championship (WEC) vorbehalten bleiben, die LMP2-Fahrzeuge werden dann die Gesamtsiege in der europäischen Le Mans Serie (LMS) unter sich ausmachen.
Der GT-Klassensieg des JMW-Ferrari von Rob Bell und James Walker sicherten Team und Fahrer in letzter Minute Platz zwei in der GTE PRO-Meisterschaft hinter Gimmi Bruni / Giancarlo Fisichella und dem Team AF Corse, die aufgrund von Elektronikproblemen in Estoril leer ausgingen. Dass 2011 kein Porsche-Jahr im internationalen GT-Sport ist, dokumentiert der nur dritte Rang von Marc Lieb / Richard Lietz (Felbermay Proton-Porsche). Immerhin konnte das IMSA-Team und seine Fahrer Raymond Narac / Nicolas Armindo die Meisterschaft in der GTE AM-Klasse auf einem Porsche 911 einfahren.
Motorsportlich waren die 6 Stunden von Estoril in echter Leckerbissen: Sowohl der Kampf um den Gesamtsieg, als auch um den Sieg bei den GTs war unheimlich spannend!
Bei den Prototypen lieferten sich Collard / Jousse und Belicchi / Boullion über fast die ganze Renndistanz ein enges Rennen mit Abständen im Sekundenbereich, ehe Jean Christophe Boullion in der letzten Stunde Sprit sparen musste und drei Runden vor dem Ende gar noch für einen Splash and Dash-Stopp die Box anfahren musste.
Einen regelrechten Krimi gab es in der GTE-Klasse, wo über nahezu die ganze Renndistanz der JMW-Ferrari und der Felbermay Proton-Porsche in unmittelbarer Schlagdistanz lagen. Im Ziel betrug der Vorsprung von Rob Bell auf Ricard Lietz weniger als 0,2 Sekunden!
Vom Starterfeld war das 2011er Finale ein Vorgeschmack auf die europäische Le Mans Serie 2012 – mit gerade einmal 28 Fahrzeugen und ganz ohne die Dieselgranaten von Audi und Peugeot. Die Trennung und WEC und LMS steht fest – freuen wir uns also auf zwei Langstreckenmeisterschaften: eine hoch professionelle einerseits und eine familiäre anderseits.