ADAC GT Masters Assen: Eine Vorentscheidung vor dem Finale?

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Große Chancen auf den Titelgewinn: Lunardi / Margaritis können in Hockenheim alles klar machen. © ADAC GT Masters

Theoretisch ist noch alles offen im Titelkampf des ADAC GT Maters 2011 – eine Vorentscheidung scheint jedoch vor den letzten beiden Läufen in Hockenheim (1. + 2. Oktober) gefallen zu sein: Alex Margaritis / Dino Lunardi (164 Punkten) führen mit 28 Punkten vor den Stuck-Brüdern (136 Punkten) und Audi-Pilot Christopher Mies (133 Punkte), der für die letzten beiden GT Masters-Events von seinem etatmäßigen Partner Luca Ludwig getrennt worden war und mit Christer Jöns neu verheiratet wurde.

Einen Meilenstein für den Gewinn der Meisterschaft setzten Lunardi / Margaritis im Samstagsrennen von Assen, dass das französisch-griechische Duo gewinnen konnte. Basis für diesen Erfolg war ein blitzsaubrer erster Stint von Dino Lunardi, der bei schwierigen feuchten Bedingungen an der Spitze einen Vorsprung von über fünf Sekunden herausfahren konnte. Alex Margaritis verteidigte im Folgenden den Platz an der Sonne gegen die beiden Abt-Audis von Jöns / Mies und Ludwig / Klingmann, die auf Rang zwei und drei ins Ziel kamen.
Aussichten auf ein gutes Resultat hatten auch Lance David Arnold / Andreas Zuber (Heico-Mercedes SLS) sowie die holländischen Gaststarter Ricardo van der Ende / Duncan Huisman (Faster Racing-BMW Z4), bis Andreas Zuber im Kampf um Rang vier rund 15 Minuten vor Ende des Rennens mit einem übermütigen Überholmanöver sich und den BMW der Konkurrenz von der Strecke katapultierte. Die Stuck-Brüder profitierten durch diese Aktion und wurden auf Platz fünf nach vorne gespühlt. Ferdinand Stuck, der von Startplatz vier ins Rennen gegangen war, hatte zu Beginn des Rennens mit einem auf feuchter Bahn tänzelnden Lambo an Boden verloren.

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Wie entfesselt: Dominik Farnbacher gab alles und siegte mit seinem Partner Niclas Kentenich im Sonntagsrennen.© ADAC GT Masters

Für das Sonntagsrennen hatte der siegreiche Alpina-BMW 30 kg ins Auto packen müssen – folgerichtig wurde der von Startplatz zwei ins Rennen gehende Margaritis beim Start von beiden Abt-Audis sowie wenig später auch von Johannes Stuck, Daniel Keilwitz (Callaway-Corvette) und Kuba Giermaziak (Black Falcon-Mercedes SLS) kassiert. Dann kam der große Regen und würfelte das Feld durcheinander: Der vom letzten Startplatz gegangene Harald Proczyk (Heico-Mercedes SLS) hatte eine Runde vor dem Rest des Feldes auf Regenreifen gewechselt und war dadurch in Führung gegangen. Jens Klingmann dagegen wartete zu lange und rutschte mit seinem Abt-Audi ins Kiesbett, wodurch für seinen neuen Mitfahrer Luca Ludwig die Meisterschaft gelaufen ist. Auch Christopher Mies wurde wenig später durch seinen neuen Partner Christer Jöns um wichtige Punkte gebracht, weil dieser bei der Boxenausfahrt zu stark abbremste und eine gerechte Durchfahrtsstrafe antreten musste. Das erneute Würfelspiel der Abt-Truppe rechnet sich also wie 2010 nicht…

Im zweiten Stint des Sonntagrennens katapultierte Dominik Farnbacher den von Niclas Kentenich übernommenen Ferrari 458 auf abtrocknender Strecke nach vorn, machte zehn Minuten vor dem Ende auch mit Proczyks Teamkollegen Dominik Baumann kurzen, aber fairen Prozess und holte damit den ersten Ferrari-Sieg im ADAC GT Masters 2011. Die Titelaspiranten Stuck / Stuck kamen auf Rang fünf,  Mies auf sechs und Lunardi / Margaritis auf Platz sieben ins Ziel.

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Starkes Teamresultat bei bescheidenen Bedingungen: Die HEICO-SLS (im Bild: Christiaan Frankenhout / Andreas Wirth) sammelten fleißg Punkte. © ADAC GT Masters

Ergebnis ADAC GT Masters Assen (Samstagsrennen):
1. #41 LIQUI MOLY Team Engstler-BMW ALPINA B6 – Dino Lunardi / Alexandros Margaritis
2. #3 Team Abt-Audi R8 – Christer Jöns / Christopher Mies
3. #4 Team Abt-Audi R8 – Luca Ludwig / Jens Klingmann
4. #32 HEICO-Mercedes-Benz SLS AMG – Dominik Baumann / Harald Proczyk
5. #2 Reiter-Lamborghini Gallardo – Ferdinand Stuck / Johannes Stuck

Ergebnis ADAC GT Masters Assen (Sonnagsrennen):
1. #35 Farnbacher Racing-Ferrari 458 – Niclas Kentenich / Dominik Farnbacher
2. #32 HEICO-Mercedes-Benz SLS AMG – Harald Proczyk / Dominik Baumann
3. #34 PRIMAJOB TEAM HEICO-Mercedes-Benz SLS AMG – Andreas Zuber / Lance David Arnold
4. #33 HEICO-Mercedes-Benz SLS AMG – Christiaan Frankenhout / Andreas Wirth
5. #2 Reiter-Lamborghini Gallardo – Johannes Stuck / Ferdinand Stuck