24 Stunden Spa Francorchamps: Audi-Sieg und jede Menge Action

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Überzeugende Leistung: Die DTM-Asse Mattias Ekström und Timo Scheider können es auch auf der Langstrecke. © V-Images

Mattias Ekström, Greg Franchi und Timo Scheider sind die Sieger der 2011er Auflage der 24 Stunden von Spa Francorchamps – einem vor allem im ersten Renndrittel dramatischen Langstreckenrennen! Dieser Erfolg von Audi hat durchaus seine Parallelen zum diesjährigen Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans: Bis Mitternacht hielten sich drei der werksunterstützten Audi R8 auf den ersten drei Plätzen, bevor zuerst bei #98 (Fässler / Piccini / Rockenfeller) das Getriebe gewechselt werden musste und Christopher Haase #99 gegen halb drei nachhaltig gegen die Leitplanke setzte. Der siegreiche, vom belgischen WRT-Team eingesetzte #33 Audi R8 lief dagegen wie ein Uhrwerk.

Auf den zweiten Gesamtrang kam mit zwei Runden Rückstand der von ganz hinten gestartete Schubert-BMW Z4 von Hürtgen / Sandström / Werner ins Ziel, obwohl Claudia Hürtgen in den Abend- und Nachtstunden zwischenzeitlich mit einer Lebensmittelvergiftung flachlag und erst gegen sechs in der früh wieder ins Lenkrad greifen konnte. Platz drei ging an den Black Falcon-Mercedes SLS von Heyer / Jäger / Lemeret.

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Rote Sau zum 40. Geburtstag: Als Hommage an Hans Heyers Klassensieg bei den 24 Stunden von Spa mit dem mächtigen Mercedes-Benz 300 SEL 6.8 AMG wurde der #35 Black Falcon-Mercedes SLS im Retro-Look beklebt. Platz drei kann sich sehen lassen! © V-Images

Erwartungsgemäß schwierig gestaltete sich das 24 Stunden-Debüt des neuen McLaren MP4-12C: Andrew Kirkaldy krachte mit #59 Ende der zweiten Runde bei der Anfahrt zu La Source heftig in die Leitplanken, gegen 20:30 Uhr fiel #58 einem Feuerchen zum Opfer. Lediglich die in der Pro-Am-Klasse gestartete #60 kam durch und beendete das Rennen auf Gesamtrang 25.

Viel Chaos und wenig Zählbares auch im Porsche-Lager: Nach acht Minuten räumte ein völlig übermütig agierender Ludovic Sougnez seinen auf Rang zwei fahrenden Prospeed-Teamkollegen in der Busstop-Schikane ab und zwang beide Prospeed-911er zu vorzeitigen Boxenstops. Im Folgenden konnten sowohl der Autorlando- (Roda / Giammaria / Ruberti), als auch der Haribo Manhtey-Porsche (Westbrook / Menzel / Stursberg / Riegel) Führungskilometer sammeln. Während Autorlando gegen drei in der Nacht nach einem Crash in Raidillon ausfiel, musste das Manthey-Team zuerst eine defekte Lichtmaschine tauschen und schließlich, knapp zwei Stunden vor Ende des Rennens, ihren Porsche nach einem Feuer hinten rechts abstellen. Letztlich sah kein einziger (!) der gestarteten aktuellen Porsche 911 GT3-R die Zielflagge bei den 24 Stunden von Spa 2011. Der Doppelsieg in der Gentleman Trophy durch die betagten Porsche 911 GT3 Cup S der Teams Level Racing (Brody / Corten / Herkema / Dujardin) und Mühlner Motorsport (Rich / Bergmeister / Asch / Krumbach) ist für die Zuffenhausener ein mehr als schwacher Trost.

Gleiches Schicksal für Lamborghini – auch alle vier angetretenen Gallardo kamen nicht ins Ziel: Während Nikolaus Mayr-Melnhof #25 Reiter-Lambo bei der Einfahrt in die Boxengasse (!) spektakulär verschrottete, musste #24 einen Motorschaden hinnehmen. Auch für die Gallardos der Teams Leipert und Gulf Team First war vorzeitig Schluss.

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Dramatisch: Der #1 Vita4One-Ferrari (Bartels / Bertolini / Hommerson / Machiels) lag auf Podestkurs, ehe Louis Machiels verpasste, eine Stop & Go-Strafe anzutreten und das Fahrzeug disqualifiziert wurde. Der Funk war ausgefallen… © V-Images

Für den noch relativ neuen Ferrari 458 Italia verliefen die 24 Stunden von Spa dagegen erfreulich: Die Teams Vita4One (#29: Bobbi / Kechele / Petrobelli – Platz 5), SOFREV (#20: Badey / Morel / Moreau / Beaubelique – Platz 6) und AF Corse (#50: Gerber / Griffin / Cadei / Cioci – Platz 9) konnte in die Top-10 fahren.

Ergebnis 24 Stunden von Spa Francorchamps 2011:

1. Ekström / Franchi / Scheider – Audi R8 LMS – 545 Runden
2. Werner / Sandström / Hürtgen – BMW Z4 – 543
3. Heyer / Jäger / Lemeret – Mercedes SLS AMG – 535
4. Albuquerqe / Longin / Ortelli – Audi R8 LMS – 534
5. Bobbi / Kechele / Petrobelli – Ferrari 458 Italia – 531
6. Badey / Morel / Moreau / Beaubelique – Ferrari 458 Italia – 530 (1. Pro-Am)
7. Jones / Jones / Jordan – Mercedes SLS AMG – 529 (2. Pro-Am)
8. Clairay / Rodrigues / Mena – Aston Martin DBRS 9 – 527
9. Gerber / Griffin / Cadei / Cioci – Ferrari 458 Italia – 526 (3. Pro-Am)
10. der Boer / Knap / Hart – BMW Z4 – 521 (4. Pro-Am)