Le Mans / ILMC: Die Generalprobe in Spa – und dann die 24 Stunden von Le Mans
Eines kann nach den Vortest von Le Mans mit ziemlicher Sicherheit gesagt werden: Auch 2011 werden die Sigerfahrzeuge der 1000 km von Spa-Francorchamps und 24 Stunden von Le Mans von einem Dieselmotor angetrieben werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Audi seinen Le Mans-Titel verteidigen wird, würde ich als größer 50% bezeichnen – aber in 24 Stunden kann bekanntlich viel passieren…
Die vom ACO angestrebte Chancengleichheit von Diesel- und Benzinfahrzeugen ist gescheitert – bei einem Rückstand von knapp neun (!) Sekunden des Pescarolos von Tinseau / Collard / Jousse als schnellster Benziner auf den schnellsten Audi von Capello / Kristensen / Mc Nish kann man das so frei heraus sagen! Anderseits hätte alles andere als eine Audi- / Peugeot-Dominaz überrascht – zu professionell sind die beiden Marken seit Jahren im Langstreckensport unterwegs.
Den Rebellion-Lolas mit werksunterstützten Toyota-Motoren fehelten beim Vortest fast zehn Sekunden auf die Spitze – verständlich, dass im schweizer Team Verdruss aufkam. Fahrer Neel Jani bezeichnete den Abstand von Audi und Peugeot zu den übrigen LMP1-Boliden als etwa so groß „wie zwischen Formel 1 und GP2“. Die 1000 km von Spa (7. Mai, Start: 14 Uhr) sollen genutzt werden, um den neuen Lola-Aerodynamikkit besser zu verstehen und damit „Best Of The Rest“ in Le Mans zu sein.
Die große Enttäuschung unter den LMP1-Rennwagen der Saison 2011 ist ohne Zweifel der neue, viel zu langsame und nicht konstante Aston Martin AMR One. Aston Martin hat sich entschlossen, nicht bei den 1000 km von Spa anzutreten und statt dessen sich anderweitig auf Le Mans vorzubereiten. Eines dürfte klar sein: Wie auch immer diese exklusive Vorbereitung aussehen soll – der Werks-Aston Martin LMP1 wird bei den 24 Stunden von Le Mans nur eine Statistenrolle spielen.
Weitaus enger sind die Abstände bei den serienahen GT-Sportwagen. Bei den Le Mans-Vortests war der Farnbacher-Ferrari 458 mit 3:59,966 min der Schnellste, gefolgt vom AF Corse-Ferrari. Es folgte der schnellste der BMW M3 (4:01,631 min), dann erst der beste Porsche (4:02,087 min).