ILMC / LMS Spa: Peugeot dominiert Le Mans-Generalprobe

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So sehen Sieger aus: Gene / Wurz / Davidson und Peugeot dominierten die 1000 km von Spa

Mit einem durchaus überraschenden Doppelsieg für Peugeot endeten die 1000 km von Spa-Francorchamps 2011 – die neuen Audi R18 hatten sowohl die Vortest in Le Mans, als auch alle Trainingssitzungen in Spa dominiert.

Wegen eines schweren Unfalls von Matthieu Lahaye wurde das Qualifying vorzeitig abgebrochen, für die pokernden Peugeots bedeutete dieser Umstand die Startplätze 13, 18 und 50. Nach nur 2 Rennrunden hatten Startfahrer Alex Wurz (#7) und Sebastian Bourdais (#9) jedoch bereits zu den führenden Audis #2 (Lotterer) und #1 (Bernhard) aufgeschlossen, Allan Mc Nish (#3) hatte sich im üblichen Startchaos gedreht und einige Plätze verloren. Im Folgenden entwickelte sich der enge Kampf Audi gegen Peugeot, den sich alle erhofft hatten.

Kurz vor der ersten Runde der Boxenstopps konnte der wie entfesselt fahrende Alex Wurz die Führung für Peugeot erobern, er und seine beiden Mitfahrer Marc Gene und Anthony Davidson sollten den Platz den der Sonne bis ins Ziel verteidigen können. Dahinter folgten, im Ziel mit einem Abstand von knapp 43 Sekunden, Montagny / Sarrazin / Minassian auf dem Peugeot 908 #8. Lange Zeit sah es gar nach einem Dreifachsieg für Peugeot aus, bis Pedro Lamy auf #9 in Runde 115 etwas zu schnell war und ins Kiesbett trudelte und dadurch gut zwei Minuten verlor sowie Simon Pagenaud in der letzten Rennstunde einen zusätzlichen Boxenhalt wegen Problemen an der vorderen Aufhängung des dritten Peugeots einlegen musste.

Hinter den jeweils durch Rundenrückstand getrennten Audis von Capello / Kristensen / McNish (#3), Bernhard / Dumas / Rockenfeller (#1) und Fässler / Lotterer / Treluyer (#2) lief der Pescarolo-Judd von Collard / Tinseau / Jousse als bester Benziner auf Platz sechs ein. Der von Rebellion-Toyota angestrebte Status ‚Best Of The Rest‘ verfehlte das schweizer Team erneut und beendete das Rennen auf Rang sieben (#12, Jani / Prost) und neun (#13, Bellichi / Boullion).

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Durchaus überraschend in der LMP2 ganz vorne: Der Oreca-Nissan von Beche / Thiriet / Firth

In der LMP2-Klasse zeigte der #45 Oreca-Nissan des Boutsen Energy Teams mit den Fahrern Dominik Kraihamer / Nicolas De Crem eine beeindruckende Leistung und führte nahezu die gesamte Renndistanz. Technische Probleme in der letzten Stunde warfen das Team jedoch zurück, doch der im letzten Renndrittel aufkommende Strakka-HPD wurde in der letzten Runde ganz langsam und konnte nicht profitieren. So siegte in der LMP2-Klasse durchaus überraschend der #46 Oreca-Nissan des TDS-Teams und dem Fahrertrio Beche / Thiriet / Firth.

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Der neue Ferrari 458 ist aktuell das Maß der Dinge bei den GTs - in Spa siegen Bruni / Fisichella

Eine Dreifachsieg für Ferrari wäre in der GTE Pro-Klasse möglich gewesen – Jaime Melo musste jedoch mit seinem #71-458er eine Stop-And-Go-Strafe wegen Überholens unter gelb einlegen, das folgende Aufholmanöver des schnellen Brasilianers endete nachhaltig in den Leitplanken… Es siegten Giancarlo Fisichella / Gimmi Bruni vor Dominik Farnbacher / Allan Simonsen und dem BMW M3 von Andy Prilaux / Uwe Alzen. Weiterhin vom Pech verfolgt bleiben Marc Lieb / Richard Lietz, die Titelverteidiger bei den GTs. Wie beim Auftaktrennen zur Le Mans Serie überstanden die Porsche-Werksfahrer im Diensten des Teams Felbermayr-Proton die erste Runde nicht unbeschadet – insgesamt reichte es nur für Rang acht in der GTE Pro-Klasse. Porsche-Sieg dagegen in der GTE Am-Klasse für Raymond Narac und einen bestens aufgelegten Nicolas Armindo.

Spa – der Ritt auf Messers Schneide: Im freien Training am Donnerstag kollidierten RML-Pilot Mike Newton und Pedro Lamy; im Qualifying flog OAK-Pilot Matthieu Lahaye brutal ab und wurde mit Verletzungen am Rücken ins Krankenhaus gebracht – weder der #36 RML-Lola Judd, noch der #15 OAK-Pescarolo starteten zum Rennen. Dort platze Christophe Bouchut (#33 Level 5-Lola) in der Eau Rouge der rechte Hinterreifen – der erfahrene Franzose blieb beim daraus resultierenden heftigen Abflug glücklicherweise unverletzt.

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Mächtig was geboten: 53 Fahrzeuge starteten zu den 1000 km von Spa Francorchamps 2011