LMS Le Castellet: Pescarolo siegt bei der Rückkehr
Lief wie das sprichwörtliche Uhrwerk: Le Castellet-Sieger Pescarolo-Judd mit Tinseau / Jousse / Collard © DPPI
Dass das von Henri Pescarolo höchst persönlich aus dem Konkurs gerettete Pescarolo-Team mit dem betagten Pescarolo-Judd gleich das Comeback-Rennen gewinnen kann… Die schönsten Geschichten schreibt eben doch das Leben! Vom Ende des Feldes gestartet, profitierten die Fahrer Christophe Tinseau / Julien Jousse / Emmanuel Collard von den Defekten der Konkurrenz und siegten letztlich deutlich vor den beiden Rebellion Racing-Toyota.
39 Starter, davon fünf im Le Mans-Markenpokal – da hatte die Le Mans Serie schon weitaus größere Starterfelder gesehen, gerade in der ersten Saisonhälfte vor den 24 Stunden. Kein Audi, kein Peugeot – auch nicht der Oreca! Das Argument, Le Castellet sei mit seiner langen Mistral-Gerade nötig als Le Mans-Vorbereitung, scheint nicht mehr zu gelten. Warum dann also nicht ab 2012 Le Castellet bleiben lassen und an den Nürburgring oder nach Barcelona zurückkehren?! Eines steht fest: Das Starterfeld Le Castellet 2011 war zweite Liga!
Testfahrt: Der neue Aston Martin AMR One ist noch zu langsam und defektanfällig. © DPPI
Unmittelbar nach dem Start der große Knall, nachdem das Safety Car nach der Einführungsrunde mit ausgeschaltetem Blinklicht auf der Strecke geblieben war, die Startampel aber auf grün geschaltet wurde. Die GT-Fahrzeuge im hinteren Teil des Feldes beschleunigten, während vorne hart gebremst wurde – eine heftige Karambolage war die unvermeidliche Folge. Sowohl für den Felbermayr-Porsche von Marc Lieb / Richard Lietz, als auch für den belgischen Prospeed-911er von Marco Holzer / Marc Goossens war unmittelbar nach dem Start bereits Schluss, der IMSA Performance-Porsche von Wolf Henzler / Patrick Pilet schleppte sich noch um die Strecke, musste dann aber auch aufgeben. Weil auch die beiden gestarteten Aston Martin Vantage nicht die Zielflagge sahen, war in der LM GTE Pro-Klasse der Weg frei für die neuen Ferreri 458: Es siegte der gelbe JMW-Farrari von Bell / Walker vor Bruni / Fisichella (AF Corse) und Simonsen / Farnbacher (Farnbacher). In der Amateurklasse konnte sich – quasi als Ehrenrettung – der Felbermayr-Porsche von Felbermayr / Felbermayr / Ried durchsetzen.
Ergebnis 6 Stunden von Le Castellet (1. von 5 Läufen zur Le Mans Serie 2011):
1. Jousse / Tinseau / Collard – #16 Pescarolo Judd – 185 Runden
2. Boullion / Belicchi – #13 Rebellion Racing Lola B10/60 Coupé Toyota – 184
3. Kimber-Smith / Chalandon / Ojjeh – #41 Greaves Motorsport Zytek Z11SN Nissan – 179 (1. LMP2)
4. Perez Companc / Kaffer / Russo – #39 Pecom Racing Lola B11/40 Judd – 179 (2. LMP2)
5. Kane / Watts / Leventis – #42 Strakka Racing HPD ARX – 177 (3. LMP2)
6. de Crem / Kraihamer – #45 Boutsen Energy Racing Oreca 03 Nissan – 175 (4. LMP2)
7. Prost / Jani – #12 Rebellion Racing Lola B10/60 Coupé Toyota – 175 (3. LMP1)
8. Pla / Amaral – #20 Quifel ASM Team Zytek – 174 (4. LMP1)
9. Gates / Philipps / Garofall – #43 RLR MG Lola EX265 Judd – 174 (5. LMP2)
10. Ebbesvik / Meichtry / Frey – #40 Race Performance Oreca 03 Judd – 174 (6. LMP2)
11. Erdos / Newton / Collins – #36 RML HPD ARX – 173 (7. LMP2)
12. Schultis / Simon / Schell – #95 Pegasus Racing FLM – Oreca – 170 (1. FLM)
13. Julian / Zugel / Petersen – #93 Genoa Racing FLM – Oreca – 170 (2. FLM)
14. Walker / Bell – #66 JMW Motorsport Ferrari F458 Italia – 170 (1. LM GTE Pro)
15. Bruni / Fisichella – #51 AF Corse Ferrari F458 Italia – 169 (2. LM GTE Pro)
16. Luco / Rosier / Basso – #44 Extreme Limite AM Paris Norma M200P Judd – 169 (7. LMP2)
17. Ried / Felbermayr Jr. / Felbermayr Sr. – #88 Team Felbermayr Proton Porsche 911 RSR – 167 (1. LM GTE Am)
18. Lemeret / Cioci / Perazzini – #61 AF Corse Ferrari F430 – 167 (2. LM GTE Am)
19. Peter / Broniszewski – #70 Kessel Racing Ferrari F430 – 167 (3. LM GTE Am)
20. Christodoulou / Hummel / Quaife – #82 CRS Racing Ferrari F430 – 166 (4. LM GTE Am)