ILMC / ALMS Sebring: Die Le Mans-Saison 2011 geht los

peugeot 908 2011 le mans

ILMC-Titelverteidiger: Peugeot wird auch 2011 wieder ganz vorne mitmischen. © Peugeot

Mit den 12 Stunden von Sebring startet am 19. März die Saison der vom ACO ausgerichteten internationalen Le Mans-Meisterschaften. Mit dem International Le Mans Cup (ILMC) wächst die Le Mans-Welt zusammen: Rennen in Amerika, Europa und Asien verleihen der zum zweiten Mal ausgetragenen Meisterschaft gefühlten WM-Status.
Im Folgenden stellen wir die wichtigsten Neuigkeiten aus den Teams zum Saisonstart vor.

LMP1-Klasse:

Die Gesamtsiege bei Rennen und Meisterschaften werden auch 2011 Audi und Peugeot unter sich ausmachen. Während der neue Peugeot 908 bereits in Sebring zur Verfügung stehen wird, feiert der Audi R18 sein Renndebüt erst bei den 1000 km von Spa Anfang Mai. Erst dann kann eine erste belastbare Prognose hinsichtlich Le Mans-Sieg 2011 geäußert werden. An den Fahrern sollte es nicht liegen: Sowohl der Audi-Kader (Bernhard / Dumas / Rockenfeller + Kristensen / Capello / McNish + Fässler / Lotterer / Tréluyer), als auch die Peugeot-Truppe (Wurz / Davidson / Gené + Montagny / Minassian / Sarrazin + Bourdais / Lamy / Pagenaud) sind wie gehabt sehr gut besetzt.

Hinter Audi und Peugeot dürfte der neue Rebellion Racing-Toyota die Rolle ‚Best Of  The Rest’ spielen. Für Sebring wurde das Fahrertrio Neel Jani, Nicolas Prost und Jeroen Bleekemolen gemeldet. Bei den 24 Stunden von Le Mans soll ein zweites Fahrzeug eingesetzt werden.

Dahinter sollte dann die Armada an Pescarolo-Fahrzeugen folgen. Der große Henri ist zurück, nachdem er die Konkursmasse seines Teams zurückgekauft hatte. Emanuel Collard und Christophe Tinseau starten mit bewährter Judd-Power im Heck – das Package ist jedoch drei Jahre alt und sollte für Rennsiege nicht ausreichen.

OAK Racing startet 2011 erstmals in der LMP1-Klasse und setzt ebenfalls auf Pescarolo-Chassis und Judd-Power sowie überwiegend bewährte Fahrer: Matthieu Lahaye, Guillaume Moreau und Pierre Ragues teilen sich eines der neuerdings in Gulf-Farben lackierten Fahrzeuge, Teambesitzer Jacques Nicolet wechselt sich mit Richard Hein und Jean-François Yvon ab.

Aston Martin Racing hat für den ILMC ein Fahrzeug für Stefan Mücke und Darren Turner gemeldet, in Le Mans wird ein zweiter Werksbolide an den Start gehen. In der ALMS konnte Muscle Milk Racing als Kundenteam gewonnen werden – in Sebring werden die beiden Stammpiloten Klaus Graf und Teamowner Greg Pickett vom schnellen Lucas Luhr unterstützt werden.

muscle milk aston martin

ALMS-Favorit: Der Muscle Milk-Aston Martin war bei den Wintertests in Sebring durchweg der Schnellste. © ALMS

LMP2-Klasse:

Neben OAK Racing wagt auch Quifel-ASM zur Saison 2011 den Aufstieg in die LMP1-Klasse – allerdings mit durchwachsenen Chancen mit ihrem in die Jahre gekommenen Zytek 09SC. Damit sind die HPD-Honda-Teams Strakka Racing sowie die LMS-Titelverteidiger RML die Topfavouriten in der LMP2-Klasse. Auch Greaves Motorsport und Pecom Racing mit ihrem neuen Lola B11/40 sollten vorne dabei sein.

LMGT2-Klasse:

Ganz neu in der Le Mans-Szene ist der Ferrari 458 GT2 – und wie das so ist, erwartet man von einem neuen Auto natürlich Rennsiege und gewonnene Meisterschaften…
AF Corse ist und bleibt die internationale Ferrari-Speerspitze: Gimmi Bruni und Formel 1-Legende Giancarlo Fisichella sind auserkoren, den GT2-Titel im ILMC einzufahren. Neu in der Le Mans-Szene ist das französiche Team Luxury Racing (was für ein Name…), die mit den Fahrerduos Jakubowski / Beltoise sowie Ortelli / Makowiecki ebenfalls für Furore sorgen dürften. In der ALMS will ESM Racing, das Team von Scott Sharp, nach Meisterschaftsehren greifen.

Der große Gegner von Ferrari heißt wie gehabt Porsche, die ihren 911 GT3 RSR zur Sasion 2011 weiterentwicklet haben. Das Team Felbermayr-Proton hat sich mitterweile als das erfolgreichste Porsche-Team etabliert, bei den 24 Stunden von Le Mans werden dieses Jahr nicht weniger als drei der blauen 911er an den Start gehen! Als Fahrer stehen die beiden ILMC-Stammfahrer Marc Lieb und Richard Lietz sowie Wolf Henzler als schlagkräftiges Trio fest. Auch Lucas Luhr und Horst Felbermayr werden in Le Mans an den Start gehen, die Teamkollegen sind aktuell noch nicht bekannt.
Flying Lizard Motorsport wird in der ALMS mit dem bewährten und sauschnellen Fahrerduo Pat Long und Jörg Bergmeister die Mission Titelverteidigung angehen.

BMW Motorsport wird alles dafür geben, dass sich der der positive Trend der zweiten Saisonhälfte 2010 bestätigen wird. Für die ALMS sind Bill Auberlen, Joey Hand, Dirk Müller und Dirk Werner eingeplant, zudem werden Andy Prilaux und Augusto Farfus den M3 pilotieren.

Für Spannung in der GT2-Klasse wird sicherlich auch wieder Corvette Racing sorgen. Die beiden gelben Boliden werden in Sebring von Beretta / Millner / Garcia sowie Gavin / Magnussen / Westbrook pilotiert.

Robertson Racing weitet sein Engagement in der ALMS aus und geht fortan mit zwei Ford GT für David Robertson und Andrea Robertson sowie David Murry und Anthony Lazzaro an den Start. Zudem hat sich das Team erstmalig bei den 24 Stunden von Le Mans eingeschrieben.

Mit einem Staraufgebot geht JaguarRSR, das Quasi-Jaguar-Werksteam, in der ALMS an den Start. Die guten und schnellen Freunde Bruno Junqueira und Cristiano Da Matta werden sich einen XKR GT teilen; der zweite wird von Ex-Indycar-Pilot P.J. Jones und einem weiteren, bislang nicht benannten Fahrer pilotiert.

Der faszinierende Spyker C8 Laviolette GT2 wird nicht mehr in der Le Mans Serie zu sehen sein. Das Spyker Squadron-Team nutzt die 2011 zur Vorbereitung der 2012er Saison mit dem neuen Aileron GT.

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Die neue Kraft: Der Ferrari 458 GT2 ist der große Herausforderer in der LMGT2-Klasse. © ALMS