3 Langstrecke-Enttäuschungen des Jahres 2014

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Wenig ausbalanciert: Die spektakulären LM GT-Boliden in der WEC. © PSTU

Bevor ein falscher Eindruck entsteht, warum ich die Saison mit einem Beitrag zu den Enttäuschungen des Jahres beende: Das Allermeiste fand ich 2014 richtig gut im Langstrecken- und Sportwagensport: Viele spannende Rennen mit faszinierenden Fahrzeugen – und wenig schwere Unfälle!
Mit den drei folgenden Spotlights möchte ich auch DANKE zu allen Lesern und Followern von Langstrecke.Org sagen. Bleibt uns treu und empfehlt uns weiter – wir sehen uns 2015!

TUSC-Patriotismus – Es ist nicht das erste Mal, dass in Amerika eine Rennserie durch politisches Geschiebe kränkelt. Die Zusammenführung von ALMS und Grand Am zur Tudor United Sportscar Championship (was für ein schlimmer Name!) ist jedenfalls gescheitert! Gerade einmal 2 der 11 Saisonrennen konnten LMP2-Boliden aus der „Le Mans-Welt“ für sich entscheiden – die grobschlächtigen DPs, die die Grand Am in die Zweckehe einbracht hat, dominierten das Geschehen deutlich. Es ist abzusehen, dass sich 2015 an dieser Verteilung wenig ändern wird.
Auch in der GT-Szene, die in den USA mit 5 verschiedenen Fahrzeugtypen richtig stark aufgestellt ist, hat 2014 der Patriotismus regiert: Die GT LM-Meisterschaft entschied sich beim letzten Rennen in Road Atlanta zwischen Viper und Corvette zugunsten von Viper-Pilot Kuno Wittmer, der sicherlich nicht der talentierteste aller Teilnehmer war…

GTE-Balance of Performance in der WEC – Das Boykott der AF Corse-Ferraris aus der AM-Klasse wegen aus ihrer Sicht übermächtigen Aston Martins beim Rennen in Fuji ist zweifellos ein Alarmzeichen und aus Sicht des Ferrari-Teams durchaus nachvollziehbar: Bei einem Verhältnis von 7:1 Siegen zugunsten der englischen Sportwagen war die Performance in der GTE AM-Klasse zweifellos nicht in der Balance.
Allerdings muss man AF Corse entgegenhalten, dass dafür in der PRO-Klasse vieles zu Gunsten der roten Renner lief. Trotz bärenstarker Fahrerpaarungen hatten dort insbesondere die Manthey-Porsche regelmäßig das Nachsehen. Letztlich standen 4 Siegen von Bruni / Vilander jeweils 2 Siege für Aston Martin und Porsche gegenüber.
„Alles doch gar nicht so eine große Sache“, könnte man mir jetzt entgegenhalten, aber bei nur drei unterschiedlichen Fahrzeugtypen, die man im Verlauf der Saison in Balance zu bekommen hat, sollte das besser funktionieren.

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Immer die schönsten Bilder aber nach wie vor ein ungewisser Ausblick: Wie es mit dem Nürburgring weitergeht, ist weiter offen. © PSTU

Keine Ruhe am Nürburgring – Ich bin ein Optimist, deswegen war ich mir heute vor einem Jahr sicher, dass die ganzen Querelen um den Nürburgring sich in 2014 lösen werden. Allerdings sind die Wolken am Horizont weiterhin grau, eine Lösung im Sinne der finalen Rettung für den Ring nicht abzusehen. Ein Licht am Horizont für Langstreckenfreunde: Das erste Gastspiel der WEC am letzten Augustwochenende 2015 auf dem Nürburgring!