ADAC GT Masters Hockenheim: Würdiges Finale mit würdigen Meistern

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2 Rennen, 50 Punkte: Andreas Wirth / Daniel Keilwitz dominierten das ADAC GT Masters-Finalwochenende. Auch die anderen Callaway-Corvetten gingen in Hockenheim, der Entwicklungsstrecke von Callaway, sehr gut. © PSTU

Wie erwartet haben es Rene Rast / Kelvin van der Linde geschafft: Der 10. Platz im Samstagsrennen genügte bereits zum Gewinn des ADAC GT Masters 2014. Der Boxenaufenthalt beim Pflichtboxenstopp von Meisterschaftskontrahent Jaap van Lagen war  0,4 Sekunden zu kurz gewesen, deswegen musste er eine Stop and Go-Strafe antreten und wurde am Ende nur elfter.

Wieder hat kein Porsche die Meisterschaft geholt –  in den letzten 3 Jahren war immer ein 911er in den Top 3 der Meisterschaft denkbar knapp am Gesamtsieg vorbeigefahren. Mit dem Hockenheim-Wochenende kann man im Porsche-Lager aber trotzdem zufrieden sein: van Lagen / Engelhart bügelten am Sonntag den Schnitzer vom Samstag aus und wurden zweite. Robert Renauer fuhr gemeinsam mit Martin Ragginger am Samstag auf Rang 3 und am Sonntag auf Platz 5. Nicht zu vergessen: der Sieg in der Gentleman-Wertung für Herbert Handlos!
Es bleibt zu hoffen, dass DER deutsche Sportwagen auch 2015 dem GT Masters erhalten bleibt.

Die erhofften Camaro-Festspiele ist Hockenheim nicht geworden: Am Freitag hatte die Reiter-Truppe mit massiven Motorproblemen zu kämpfen, das 8 Liter-Aggregat musste gewechselt werden. Nach dem letzten Platz am Samstag reichte es im turbulenten, von zwei Safety Car-Phasen geprägten Sonntagsrennen immerhin für Rang 8. Eines steht fest: Der GT3-Camaro ist einer der spektakulärsten Rennwagen der letzten Jahre und eines der Juwele im deutschen GT Masters, das den Zuschauern regelmäßig ein fettes Grinsen aufs Gesicht zaubert!

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Von 0 auf 100 in 3 Jahren: Erst 2011 bestritt Gentleman-Meister Herbert Handlos sein erstes Rennen, 2014 stieg er vom Porsche Alpenpokal ins GT Masters auf. Wie der legendäre Louis Krages ist der 31-jährige Unternehmer in der Holzbranche tätig. © PSTU

ADAC GT Masters ist für mich die „Deutsche Gemütlichkeit des GT-Sports“ – und das ist absolut positiv gemeint: Teams und Fahrer agieren absolut professionell – versprühen dabei aber noch einen Schuss Lockerheit. In Zeiten von meistens missmutig dreinblickenden Formel 1-Stars ist es schön zu sehen, dass man tatsächlich auch mit einem Lächeln auf den Lippen richtig schnell sein kann.

Das GT Masters-Finale in Hockenheim war wie gehabt eine gelungene Veranstaltung: Traumwetter an Freitag und Samstag und auch am Sonntag mild und trocken, dazu mit ansprechendem Rahmenprogramm in Form von Formel 3, historischen Formel-Fahrzeugen und der EuroV8Serie (dazu zu einem etwas späteren Zeitpunkt mehr).

Von der Saison 2014 bleiben viele gute Erinnerungen an tolle GT Masters-Rennen – und der Endstand in der Fahrermeisterschaft für die Annalen:
1. Kelvin van der Linde / Rene Rast  214
2. Jaap van Lagen  188
3. Daniel Keilwitz  184
4. Claudia Hürtgen / Dominik Baumann  177
5. Maximilian Götz  136

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Luca Ludwig fuhr gemeinsam mit Harald Schlegelmilch, der Alon Day vertrat,  mit Platz 2 im Samstagsrennen das beste Ergebnis für einen Mercedes SLS in Hockenheim heraus. Am Sonntag kamen die beiden auf Rang 9 ins Ziel. © PSTU

Finale ist auch immer ein bisschen Vorschau: Auch 2015 setzt das ADAC GT Masters „auf Kontinuität. Stabilität beim Reglement, interessante Einschreibekonditionen sowie ein hohes Preisgeld“, so Lars Soutschka, ADAC Leiter Motorsport und Klassik.
Neu ist aber der Reifenpartner: Das ADAC GT Masters wechselt von Yokohama auf Pirelli und vertraut damit auf den gleichen Lieferant wie die Blancpain Endurance und Sprint Serie. Los geht’s am 18. / 19. April 2015 in Oschersleben, das Finale steigt wie gehabt in Hockenheim, am 03. / 04. Oktober.

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So sehen verdiente Meister aus: Der alte GT-Hase Rene Rast und der 18-jährige Südafrikaner Kelvin van der Linde dominierten das GT Masters 2014. Immer schön, wenn ein Duo gemeinsam die Meisterschaft einfahren kann! © PSTU