Macau GT Cup: Wieder Mortara – und wieder viel Schrott

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Erneuter Sieg: Audi-Pilot Edoardo Mortara sparte sich das Beste bis zum Schluss auf und setzte sich in der vorletzten Runde gekonnt an die Spitze. © GCS

In Zeiten, wo Retorten-Rennstrecken mit vergleichbaren Layouts überall auf der Welt entstehen, wird die Vorfreude auf echte Klassiker immer größer. Legenden werden immer weniger – da kommt für Sportwagenfans die sechste Auflage des Macau GT Cups im Rahmen des legendären Macau GPs gerade richtig! Zur Historie des wohl spektakulärsten Stadtrennens beachtet auch bitte auch den Langstrecke.Org-Beitrag zum Macau GT Cup 2012!

Durch die bisherigen Macau-Erfolge von Edoardo Mortara – 2 Formel 3- und 2 GT Cup-Siege standen bisher zu Buche – schien der erneute Sieg des Audi-Piloten trotz verkorkster DTM-Saison eigentlich nur Formsache zu sein. Doch Maro Engel hatte im Qualifying die Polezeit auf den welligen, von Leitplanken gesäumten Asphalt gebrannt – und der ehemalige DTM-Pilot sollte auf seinem Erebus-Mercedes SLS auch den Großteil des Rennens dominieren.

Den ersten heftigen Knall des Rennens gab es bereits in Runde 1: Stefan Mücke schob Porsche-Junior Earl Bamber in einen Reifenstapel, dieser drehte sich und kollidierte mit mehreren folgenden GT-Boliden, darunter auch dem BMW Z4 von Jörg Müller. Das Safety Car kam erstmalig heraus – und musste gleich nach dem Re-Start erneut das Feld einfangen, nachdem Lamborghini-Pilot Ro Charlz die Leitplanke touchiert hatte, sich drehte und Audi-Fahrer Shim Ching nicht mehr ausweichen konnte. Die Klassiker unter den Macau-Unfällen…

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Unbelohnt: Maro Engel führte vom Start weg und sah wie der Sieger des Macau GT Cups 2013 aus – bis er vier Runden vor dem Ende mit Reifenschaden aufgeben musste. © GCS

Nachdem Engel mit Reifenschaden ausgeschieden war und Alexandre Imperatori die Führung übernommen hatte, entwickelte sich in den letzten zwei Rennrunden ein sehenswerter Fight zwischen Porsche-Pilot Imperatori, Mortara, Renger van der Zande im zweiten Erebus-Mercedes und McLaren-Mann Danny Watts. Mortara nutzte ein Überrundungsmanöver geschickt aus und setzte sich in Führung. Van der Zande war wenig später bei der Anfahrt auf die berüchtigte Lisboa-Bend bereits an Imperatori vorbei auf Rang drei – ein leichter Treffer reichte aber aus, um den Mercedes in den Reifenstapel krachen zu lassen.

Dank dem Motorsport-Boom in Asien ist der legendäre Macau-GP dieses Jahr gewachsen – an zwei nachfolgenden Wochenenden werden nun Rennen ausgetragen. Während am 09. / 10.11. vor allem Markenpokale am Start waren, standen eine Woche später neben dem Macau GT Cup die Läufe zur Tourenwagen-WM und der Formel 3-Grand Prix als Highlights auf dem Programm. Kurze Seitenbemerkung hierzu: Warum wird das am Norisring nicht gleich gemacht – erst ADAC GT Masters, eine Woche später dann DTM?!

Ergebnis Macau GT Cup 2013:

1. Edoardo MORTARA – Audi R8 LMS
2. Danny WATTS – McLaren MP4-12C
3. Alexandre IMPERATORI – Porsche 911 GT3 R
4. Marchy LEE – Audi R8 LMS
5. LI Zhi Cong – Porsche 911 GT3 R
6. Richard MEINS – McLaren MP4-12C