24 Stunden von Le Mans: Audi-Sieg und jede Menge Action

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4.838 km in 24 Stunden: Audi gewinnt die 24 Stunden von Le Mans 2011. Zudem fuhr Andre Lotterer die schnellste Rennrunde in 3:25,289 min. © LeMansLive Michelin

Mit dem Sieg des letzten im Rennen verbleibenden Audi R18 TDI endeten die seit langem ereignisreichsten und spannendsten 24 Stunden von Le Mans. Sieg für Marcel Fässler / Andre Lotterer / Benoit Treluyer auf ihrer silbernen Dieselflunder mit der Startnummer 2 – vor den vier Peugeots von Bordais / Pagenaud / Lamy (#9), Sarrazin / Montagny / Minassian (#8), Davidson / Gene / Wurz (#7) sowie dem Oreca-Peugeot von Lapierre / Duval / Panis auf Rang fünf. Alle 2011-aktiven Audi-Piloten sind damit Le Mans-Sieger, für die Marke mit den vier Ringen ist der Titel 2011 der insgesamt zehnte Le Mans-Gesamtsieg.

Erster großer Aufreger für Audi bereits in der ersten Rennstunde: Allan Mc Nish war beim Überrunden zu forsch, kollidierte mit Anthony Beltoise im Luxury Racing-Ferrari, schoss durch das Kiesbett von Tertre Rouge und zerschellte mit seinem Audi mit der Startnummer 3 regelrecht in den Reifenstapeln.
Noch heftiger kam das Ende des #1 Audis gegen 23 Uhr: Robert Kauffman im #71 AF Corse-Ferrari schmiss Mike Rockenfeller bei nahezu Highspeed die Türe zu, worauf der Audi über die Strecke kreiselte und frontal in die Leitplanke krachte. Dass sowohl Mc Nish als auch Rockenfeller bei diesen Unfällen nahezu unverletzt blieben, ist auf die exzellente Sicherheit des Audi R18 sowie aktive Schutzengel zurückzuführen.

24 stunden lemans

Effizientes Teamwork von Peugeot: Alle Autos im Ziel, weniger Boxenstopps als Audi (#9 Peugeot : #2 Audi = 28 : 31) – und: nicht gewonnen... Im Ziel betrug der Rückstand gerade einmal 13,854 Sekunden. © ACO

Der Sieg von Audi gegen Peugeot kann als ‚Gewinn der Geschwindigkeit gegenüber des Verbrauchs‘ überschrieben werden: Während man bei Audi von Beginn an die Flucht nach vorne antrat, ging Peugeot eine Strategie der Effizienz und konnte folgerichtig einen Doppelsieg in der Effizienzwertung ‚Michelin Grenn X Challange‘ einfahren. Der Rennsieg wäre den Franzosen zweifellos lieber gewesen…
Lange Zeit hatte Peugeot zwei Eisen im Feuer im Kampf um den Sieg, ehe Alex Wurz gegen zehn Uhr ein wenig zu flott unterwegs war, in der Indianapolis-Kurve in den Reifenstapel rutschte und für einen Reparaturboxenstopp die Box ansteuern musste.

Wie nach dem Qualifying erwartet, waren die Benziner-Prototypen gegen die Dieselarmada chancenlos. Der Pescarolo-Judd hatte lange die Topplatzierung hinter Audi und Peugeot inne, ehe Emmanuel Collard eingangs der Porsche-Kurven ausrutschte und in die Leitplanken knallte. Damit konnte der #12 Rebellion-Toyota von Prost / Jani / Bleekemolen auf Gesamtrang sechs den inoffiziellen Titel ‚Best Of The Rest‘ einfahren – das erste 24 Stunden-Finish für das schweizer Team. Auf Rang sieben kam der #22 Kronos-Lola Aston Martin von Ickx / Martin / Leinders ins Ziel – ein feines Resultat für den erst im letzten Moment ins Starterfeld gerutschten ehemaligen Werkswagen.

In der LMP2-Klasse hatten der #48 Oreca-Nissan von Premat / Hallyday / Kraihamer und der #39 Pecom-Lola Judd von Perez / Russo / Kaffer lange Zeit den Ton angegeben – auch diese beiden aussichtsreichen Prototypen verunfallten. Den LMP2-Klassensieg sicherte sich der #41 Graves-Zytek Nissan von Ojjeh / Kimber-Smith / Lombard vor dem #26 Signatech-Nissan von Mailleux / Ordonez / Ayari und dem Level 5-Lola Honda von Tucker / Bouchut / Barbosa. Dass die Nissan-Triebwerke gut gehen, war bekannt – durch den Doppelsieg bei den 24 Stunden von Le Mans konnten sie auch ihre Haltbarkeit demonstrieren.

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Totaler GT-Erfolg: Klassensiege in GTE Pro und GTE Am für die Corvette © ACO

Totaler Corvette-Erfolg in den GTE-Klassen: Sowohl die Pro-, als auch die Am-Wertung ging an die mächtigen US-Sportwagen!
Die Werkscorvette mit der Startnummer 73 (Beretta / Milner / Garcia) gewann bei den Profis vor dem #51 AF Corse-Ferrari 458 von Fisichella / Bruni / Vilander, der bei den GTs lange Zeit dominiert hatte, mit Motorproblemen aber ab dem Morgen keine Topzeiten mehr gehen konnte. Auf Klassenrang drei kam der #56 BMW M3 (Priaulx / D. Müller / Hand) vor dem #77 Felbermayr Proton-Porsche (Lieb / Lietz / Henzler) ins Ziel.
In der Amateurklasse gab es einen Doppelsieg für die Larbre-Mannschaft, einerseits mit der #50 Corvette (Bornhauser / Canal / Gardel), andererseits mit dem #70 Porsche (Bourret / Gibon / Belloc). Auf Platz drei kam der #68 Doran Ford GT von David und Andrea Robertson sowie David Murry ins Ziel – ausgerechnet am Hochzeitstag der Robertsons!